Der kalte Krieg ganz gegenwärtig

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heather_h Avatar

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Zu Beginn des Buches wird Richard Eulmann ermordet. Tino Senoner, sein Nachfolger als Gutsverwalter auf Schloss Ottenhain, ist auch sein Erbe und beginnt, Nachforschungen anzustellen. Erst recht als kurz darauf seine Tante auf die gleiche Art und Weise hingerichtet wird und seine Mutter ohne sich zu verabschieden verschwindet. Aber er ist nicht der einzige, der hellhörig wird: drei ehemalige Geheimdienstler setzen sich ebenfalls in Bewegung, auf der Suche nach Antworten, die mit dem kalten Krieg zu tun haben..

Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt. Sie spielen 2006, 1957/1958, 1965 und wieder 2006.
Einige Abschnitte sind aus der Ich-Perspektive von Tino Senoner und Bertold Oftenhain geschildert, die Abschnitte dazwischen vom allwissenden Erzähler. So erfährt der Leser die Story aus verschiedenen Blickwinkeln und auch durch die Augen des jeweiligen Protagonisten. Neben dem eigentlichen Handlungsstrang erklärt der Autor vieles aus der Physik und Grundlagen der Musik, die für das Verständnis der Handlung wichtig sind.

Der Schreibstil liest sich angenehm flüssig, aber ich habe eine Weile gebraucht, um hinein zu finden. Bei einigen Dialogen fiel es mir zum Teil schwer, zuzuordnen, wer was sagte und bei einigen wissenschaftlichen Ausführungen konnte ich (als Laie) irgendwann nicht mehr folgen, deswegen gibt es leider einen kleinen Abzug. Insgesamt fand ich das Buch aber sehr spannend, die Charaktere sehr realistisch und habe während des Lesens viel gelernt.
Für jeden, der ein klein wenig Vorwissen aus der Physik mitbringt, sicherlich goldrichtig.