Miträtseln erlaubt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
leselust2020 Avatar

Von

"Der Tod macht Urlaub in Schweden" ist lesenswert von Anfang bis Ende, sofern man den entspannten Krimi mag. Auch wenn wirklich spannende, d.h. Nerven aufreibende Höhepunkte vergeblich gesucht werden, erlaubt der Roman das Miträtseln, da der Leser - den Fortschritten der Ermittlungen folgend - immer neue kleine Hinweise erhält. Der Schreibstil ist dabei leicht, stellenweise vielleicht salopp.

Auffällig ist in diesem Krimi die Zusammenstellung der Charaktere: der Kriminalkommissar im Urlaub, ein altmodischer Kauz mit dem Namen Peter Vinston (mit "V", nicht mit "W"), sorgt mit seinen Marotten für Erheiterung. Natürlich trifft er auf eine junge, moderne und lesbische Ermittlerin Tove Esping, mit der sich Leser der gleichen Altersgruppe an vielen Stellen bestens identifizieren können. Diese ulkige Mischung schafft es tatsächlich, die Lösungshinweise zusammenzutragen, um zu einer finalen Schlussfolgerung zu gelangen - der Leser wird Schritt für Schritt mitgenommen, er steht quasi hinter den Figuren.

Auch die weiteren Charaktere, das weitere Umfeld sowohl der Ermittler als auch der Mordopfer, sind keineswegs "normal" (vielleicht mit Ausnahme der Freundin von Tove). Dadurch ergibt sich insgesamt eine sehr bunte Mischung an Figuren, denen man nacheinander die Tat zutraut.

Es lohnt sich, diesen Krimi zu lesen: er lädt ein zum leichten Sommerschmökern oder Mitermitteln, ganz wie es einem gefällt!