der Meister des Genre-Mixes ist zurück

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cynthiam Avatar

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Stuart Turtons letzter Kriminalroman "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ hat für hitzige Diskussionen unter den Bücherwürmern gesorgt, denn entweder hasst oder liebt man dieses Buch. Es gibt nicht viel dazwischen. Ein ähnlich spektakuläres Leseerlebnis habe ich mir von diesem neuen Buch auch erhofft und wurde ganz und gar nicht enttäuscht.

Zum Inhalt: auf einem Ostindienfahrer von Batavia nach Amsterdam ist der Teufel los- im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem eine ominöse und unheilvolle Botschaft den Untergang des Schiffes sowie seiner Besatzung ankündigt, sind die Passagiere beunruhigt. Unter ihnen der Generalgouverneur und seine Familie, sowie ein Gefangener, der sich als selbsternannter Problematador Samuel Pipps vorstellt, zusammen mit seinem Leibwächter und Freund Arent Hayes. Wird es den Passagieren gelingen ihrem prophezeiten Schicksal zu entkommen? Denn auf diesem Schiff ist nichts so wie es scheint.

Stuart Turton hat hier ein beeindruckendes Werk geschaffen, dass sich mitnichten in eine Genre-Schublade pressen lässt. Es enthält vielfältige Elemente aus Detektivgeschichte und Abenteuerroman, gewürzt mit einer Prise Drama und einem Hauch von Historienroman. Ein echtes Lesevergnügen.

Das Buch hat eine wunderschöne und hochwertige Aufmachung und besonders die liebevollen Details, bestehend aus Schiffsskizze und Passagierplan gefallen mir wirklich gut und geben dem Buch das gewisse Etwas. Das düstere, maritime Cover sieht einfach unglaublich gut aus.

Es ist mir sehr leicht gefallen in die Geschichte einzutauchen, was vor allem an den vielen schrägen aber auch faszinierenden und liebenswerten Charakteren liegt. Trotz der Fülle an vorkommenden Figuren habe ich mich gut zurechtgefunden, was daran liegen mag, dass Turton sie alle so liebevoll und detailliert gezeichnet hat. Jeder hat seine kleinen Eigenheiten, sowie optische und charakterliche Kennzeichen, sodass man sie gut auseinander halten und einordnen kann.

Der gesamte Schreibstil ist sehr bildlich, sodass ich zeitweise das Gefühl hatte selbst an Bord der Saardam zu sein, so genau hatte ich das Bild gewisser Szenen vor Augen.
Die Story ist von Beginn an wahnsinnig fesselnd, beginnt sie doch mit einer grausigen, drohenden Prophezeiung. Die Anspannung und später auch Angst waren immer greifbar und haben mich um dem Schlaf gebracht.

Ich liebe dieses Buch und kann es nur wärmstens empfehlen. Gut geeignet für alle, die gerne beim Lesen mit rätseln wollen und überraschende Plot-Twists lieben.