"Genug Boshaftigkeit, um den Himmel zu vergiften"

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sago Avatar

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"Der Meister des Plott-Twists ist zurück", bewirbt der Buchrücken die Geschichte. Und tatsächlich hat sich Stuart Turton hier im Vergleich zu "Evelyn Hardcastle" selbst übertroffen. Noch einmal präsentiert er eine Story, die sich sturen Genre-Klassifizierungen entzieht. Diesmal haben mich seine Protagonisten, allen voran das Ermittler-Duo Arent Hayes und Sammy Phipps, sogar noch mehr in ihren Bann gezogen.

Mit einer düsteren Prophezeiung, ausgestoßen aus dem Mund eines Aussätzigen, der dann in Flammen aufgeht, beginnt das Abenteuer. Tatsächlich hat es schon bald den Anschein, als gehe ein gefährlicher Dämon um auf der Saardam, einem Frachtschiff auf der Reise vom exotischen Batavia nach Amsterdam. Ist es nur Zufall, dass sich ausgerechnet die beiden berühmten Ermittler an Bord befinden? Arent scheint auf seltsame Weise selbst in das Geschehen verwickelt, dabei ist der Zweck seiner Reise doch eigentlich seinen Freund und Auftraggeber Sammy Phipps zu beschützen. Kein leichtes Unterfangen, denn Sammy wurde für ein unbekanntes Kapitalverbrechen verhaftet und verbringt den Großteil des Tages in einer winzigen Zelle. Kann es unter diesen Bedingungen gelingen, die grusligen Vorgänge aufzuklären?

Neben atmosphärischer Dichte und wunderbar düsteren Metaphern wartet Turton auch mit starken Frauenfiguren auf. Wieder ein ungewöhnliches Lesevergnügen, das zu überraschen weiß und auch mit über 600 Seiten ruhig noch hätte weitergehen können. Mir wurde es nicht langweilig.