Historische Jagd nach dem Teufel

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vo.nicole Avatar

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Der englische Autor Stuart Turon erzählt in seinem Buch „Der Tod und das dunkle Meer“ von einer mysteriösen Schifffahrt, die von Morden, Aberglaube und der Jagd nach dem Teufel geprägt ist.

Die Saardam ist auf dem Weg von Indonesien nach Amsterdam. Neben dem Generalgouverneur und seiner Frau Sara Wessel ist auch der Gefangene Samuel Pipps mit seinem Freund Arent Hayes an Bord. Bereits vor dem Ablegen des Schiffes verflucht ein Aussätziger die Überfahrt und schürt so die Angst. Geprägt von Hexenjagd, Machtgier und den Glauben an den Teufel versuchen die Schiffsmitglieder den Fall zu lösen und gelangen an einige menschliche Abgründe.

Die Geschichte spielt im Jahr 1634 in der zweiten Phase der Europäischen Expansion, als die niederländische Seemacht weite Teile Asiens beherrscht und in Batavia, dem heutigen Jakarta, die erste Kolonialstadt errichtet. Turton beschreibt die historischen Begebenheiten treffend: Er zeigt ein reales Bild der dort herrschenden Zustände und der Struktur der Gesellschaft.

Mit mehr als 600 Seiten ist das Buch kein leichte Lektüre für zwischendurch. Sehr ausführlich und mit viel Liebe zum Detail beschreibt Turton die Machenschaften und Verwicklungen auf der Saardam. Dabei jagt ein Rätsel das nächste und vor allem Samuel Pipps Geschichte bleibt lange Zeit im Dunkeln. Die Protagonisten des Buches wecken Sympathien beim Leser bzw. der Leserin und durchleben im Laufe der Geschichte so manche Wendung. Dennoch beinhaltet das Buch einige langatmige Momente, wo der Spannungsbogen etwas abflacht. Sprachlich ist das Buch in einem Fluss geschrieben und orientiert an die historische Sprache.

Alles in allem eine Empfehlung für Buchliebhaber:innen historischer Kriminalromane, die genügend Zeit zum Eintauchen in die Geschichte haben.