So gut wie Turtons erster Roman

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raoulchagny Avatar

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Stuart Turton ist kein One-Hit-Wonder. Mit "Der Tod und das dunkle Meer" gelingt ihm wie schon bei "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" ein spannender und vor allem auch origineller Kriminalroman. War sein erster Roman wie eine Hommage an Agatha Christie gestaltet, erinnert nun „Der Tod und das dunkle Meer“ insbesondere im Hinblick auf seine Figurenkonstellation an Sherlock Holmes und Dr. Watson. Turtons Figuren sind jedoch keine bloßen Schablonen, sondern bis ins Detail fein gezeichnet und mit Leben gefüllt. Auch bei den restlichen Figuren des Romans gelingt es Turton gut, diese markant und insbesondere gut unterscheidbar zu gestalten, sodass das "Verzeichnis der wichtigen Passagiere" am Anfang des Romans hilfreich sein mag, später aber nicht mehr notwendig ist.
Stärker als in seinem ersten Roman fließen diesmal Elemente eines historischen Romans ein. Mit vielen Details gelingt Turton dabei ein stimmiges Bild der Überfahrt zu zeichnen, das bereits von sich aus spannend zu lesen ist und zusammen mit dem Kriminalfall quasi doppelte Spannung bietet. Insgesamt besticht „Der Tod und das dunkle Meer“ vor allem durch seine originelle Prämisse und sein Spiel mit Konventionen des Krimi-Genres und ihrer Kombinationen mit neuen, spannenden Ideen. Vor allem jedoch macht dieser Roman neugierig darauf, welche Prämisse Stuart Turton für sein nächstes Buch wählen wird.