Teuflisch!

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amena25 Avatar

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Dieser Roman ist sehr schwer einem Genre zuzuordnen. Laut Klappentexte ein Kriminalroman? Auch wenn Spannung wahrlich vorhanden ist, überwiegt doch das Historische und das Schaurig-Unerklärliche, was eine Einordnung fast unmöglich macht. Aber was soll’s? Was zählt, ist die Unterhaltung, und die ist auf jeden Fall gegeben!
Im Jahr 1634 macht sich ein Schiff auf dem Weg von der Kolonie Batavia (heutiges Indonesien) nach Amsterdam. Mit an Bord der Saardam sind der Generalgouverneur, seine Frau Sara Wessel und deren Tochter. Doch auch der Privatdetektiv Samuel Pipps und sein Assistent und Freund Arent Hayes befinden sich auf dem Schiff. Allerdings ist Pipps, der kurz zuvor einen kostbaren Schatz in Batavia wiedergefunden hat, nun ein Gefangener und befindet sich auf dem Weg zu seiner Hinrichtung.
Noch im Hafen wird von einem Aussätzigen das Schiff und seine Besatzung verflucht. Kaum befindet sich die Saardam auf See, geschieht Unerklärliches. Ein Flüstern weht durch das Schiff, das alle an Bord dazu verführt, ihren dunkelsten Wünschen nachzugeben, grässliche Morde geschehen, und schon bald glauben alle, der Teufel selbst sei mit an Bord. Pipps und Hayes werden von Sara Wessel unterstützt, die sich damit auch ihrem Gatten, dem Generalgouverneur offen widersetzt. Als aufgeklärter Leser glaubt man wohl nicht an den Teufel. Da der oder die Täter ja aber an Bord sein müssen, ergibt sich eine besondere Spannung. Und so lässt man sich vom schaurig-geheimnisvollen Geschehen mitreißen - bis zur überraschenden Auflösung.
Gier, Machtstreben, Aberglauben, aber auch Freundschaft, Liebe, Mut werden in dieser ausufernden, aber beeindruckenden Geschichte bildstark und anschaulich zum Leben erweckt. Das Ende wirkt allerdings ein wenig fad und zu konstruiert.