Historische Fiktion verpackt in spannendem Buch zur Zeit der holländischen Ostindien-Kompagnie

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honigbaerchen Avatar

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Ich bin begeistert von diesem Krimi und dieser Geschichte, die sich im Jahr 1634 zur Kolonialzeit und Zeit der holländischen Ostindien Kompagnie abspielt.

Der Ostindienfahrer „Saardam“ tritt die Rückreise von Indonesien-Batavia-nach Amsterdam an. Mit an Bord der Generalgouverneur und seine Familie. Auch dabei eine geheimnisvolle Fracht.

Mit dabei ist der Gefangene Sammy Pipps, seines Zeichens Detektiv, und sein Gehilfe Arent Hayes.
Die Fahrt startet unter keinem guten Stern, sondern mit einer mysteriösen Warnung.
Auf der Fahrt passieren sehr viele unheimliche Dinge und der „Alte Tom“ -wohl als Teufel anzusehen-verbreitet seinen Schrecken unter den Passagieren und führt sie in Versuchungen.

Das Ende und die Auflösungen sind absolut unerwartet für den Leser und der Leser bleibt mit seinen Vermutungen bis zum Schluss weitgehend im Dunklen.

Der Schreibstil und die Geschichte sind sehr fesselnd und ich konnte das Buch bis zum Schluss kaum aus der Hand legen.

In die Geschichte des 17.Jahrhunderts und gleichzeitig in diesen Krimi fällt der Aberglaube jener Zeit, Hexenverfolgungen, eigene Bereicherung jener Hexenjäger, Macht, Gewalt und Gier verbunden mit Skupellosigkeit.

In diesem Roman gibt es starke Frauen die versuchen, ihren eigenen Weg zu finden. Zu jener Zeit durften sie aber nicht ihre Intelligenz zeigen, da sie sonst als Hexen angesehen wurden. Sie durften lediglich das schöne dumme Beiwerk des Mannes sein.
Die Charaktere dieses Krimis sind sehr gut dargestellt und der Leser kann sich gut in die Geschichte hineinversetzen. Immer mehr wird klar, dass die Vergangenheit weiterhin eine Rolle in der Gegenwart dieser Geschichte spielt.

Sehr gut gestaltet und hilfreich fand ich die ersten beiden Seiten mit der Anordnung der Kabinen der Adligen und der Zeichnung des Querschnitts des Schiffes mit den Bezeichnungen der einzelnen Kammern. Und die Zeichnung der Ratten…

Mit der Entzifferung der Beschriftung hatte ich etwas Mühe, da diese wohl in damaliger Schrift verfasst wurde.

Zum Schluss entschuldigt sich der Autor bei der Geschichte und dem Schifffahrtswesen, denn zugunsten des Romans hat der Autor Details der eigentlichen Historie, Technik und Spache ignoriert. Ich finde, dass das nichts ausmacht, sondern dem Roman absolut zugute kommt und ihn nicht vom Wesentlichen ablenkt.

Für mich passt die Bezeichnung „ historische Fiktion“ oder „ die Historie ist Fiktion“ sehr gut zum Buch.

Ich gebe eine klare Leseempfehlung für dieses Buch und freue mich schon auf das nächste spannende Buch des Autors!