Grausam gut

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suse9 Avatar

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Donato Carrisi kommt schnell zur Sache. Gleich auf den ersten Seiten führt er uns auf eine Waldlichtung, auf der fünf linke Arme vergraben liegen. Es handelt sich um Kinderarme. Kurz schildert er, wie diese Kinder entführt wurden. Dabei wird schnell klar, dass weder sie noch ihre Eltern eine Chance hatten, sich gegen ihr Schicksal zu wehren. Doch damit nicht genug, ein weiterer Arm wird gefunden.  Dadurch wird uns bewusst, dass der Täter noch lange nicht am Ende ist. Im zweiten Handlungsstrang lernen wir Mila - eine Polizistin vermutlich aus Spanien oder Portugal - kennen, die sich aufopferungsvoll um die Rettung vermisster Kinder bemüht. Spannend können wir verfolgen, wie es ihr gelingt, einen 8jährigen Jungen sowie eine erwachsene Frau, die als Kind in die Fänge ihres Peinigers geriet, zu retten.

Sicher hat Donato Carrisi einen spannenden und temporeichen Thriller geschrieben, der 5 Sterne verdient hätte. Der Schreibstil liest sich flüssig und Gänsehaut ist vorprogrammiert. Aber ich kann und will diesen Roman nicht lesen. Unvorstellbar grausam finde ich die Vorstellung, was mit den Kindern geschieht, die entführt wurden. Viel zu oft muss ich in den Medien so etwas Brutales erfahren, und der Gedanke an die Mädchen und Jungen lässt mich weinen. Darum würde ich ein Buch wie "Todesflüsterer" niemals freiwillig lesen. Die 19 Seiten der Leseprobe beschäftigen mich schon jetzt den ganzen Tag. Ich wäre besser beraten gewesen, auf meine Intuition zu hören und sie nicht anzufassen.

Ich möchte Donato Carrisi nicht ungerecht bewerten und verzichte somit auf das Vergeben von Sternen.