Der Todesflüsterer

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elohym78 Avatar

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Fünf junge Mädchen sind spurlos verschwunden. Sechs abgetrennte Arme werden auf einer Waldlichtung gefunden. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und schnell wird dem Ermittlerteam klar, dass sie nicht nur ein Monster jagen! Eine rasante Achterbahnfahrt durch die menschlichen Abgründe beschäftigen Mila, Goran und ihr Kollegen.

Das Cover, eine offene Handfläche mit einem Schmetterling darauf, im Hintergrund ein düsterer Wald, finde ich sehr gut zu dem Buch gewählt. Zu Beginn wirkt die Hand schützend, je weiter man das Buch liest, desto bedrohlicher wird diese Hand, die den wunderschönen Schmetterling vielleicht eher zerquetschen möchte.

Donato Carrisi hat einen wunderbar flüssigen Schreibstil. Er beschreibt seine handelnden Personen intensiv und es fällt einem leicht, sich in den jeweiligen Charakter hineinzuversetzen. Besonders gut haben mir die Ermittlerin Mila und der Profiler Goran Gavila gefallen. Beide haben persönliche Probleme, stellen diese aber zurück, um andere Menschen zu retten. Durch diese beiden wird dem Buch Leben eingehaucht. Die Örtlichkeiten werden bildlich beschrieben, auch wenn nicht ganz klar wird, wo sich dieses Drama abspielt, da Ortsnamen fehlen. Anfangs irritierte mich dies, aber dann wurde mir klar, dass der Autor dies mit Absicht gemacht hat um zu verdeutlichen, dass der Wahnsinn überall geschehen kann. Carrisi gelingt es, seinem Buch einen außergewöhnlichen Spannungbogen zu verleihen. Je weiter die Ermittlungen im Fall der verschwundenen Kinder vorranschreiten, desto spannender werden sie, da sich immer neue Abgründe der menschlichen Psyche auf tun. Grausam, anschaulich und doch auch nachvollziehbar schildert der Autor das Bildnis eines Mörders. Erschreckend sind nicht seine Taten, sondern die leise Sympathie, die der Leser langsam aber sicher für dieses Monster empfindet.

Mein Fazit: Ein grandioses Buch!