Nichts ist wie es scheint

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
_nadine_ Avatar

Von

Spaziergänger entdecken auf einer Waldlichtung den Arm eines Kindes. Die gerufene Polizei findet schnell 5 weitere Arme... diese können durch das Ermittlerteam um Kommissar Roche 5 kürzlich verschwundenen Kindern zugeordnet werden. Doch für das sechste Kind gibt es keine Vermisstenanzeige – niemand scheint es zu vermissen.

Die auf die Auffindung verschwundener Kinder spezialisierte Sonderermittlerin Mila Vasquez wird gebeten sich der Sache anzunehmen. Zusammen mit dem Kriminalologen Goran Gavila versucht sie sich in die Psyche des Täters hineinzuversetzten und ihm so auf die Spur zu kommen. Doch dieser Täter passt nicht in die typischen Schemata der Serienkiller. Mit jedem gefundenen Opfer kommen weitere mindestens genauso grausame Taten ans Licht. Wie ein Puppenspieler missbraucht der Täter andere für seine Taten und führt die Ermittler geschickt an der Nase herum... er scheint immer einen Schritt voraus und den Ermittlern bleibt nichts anderes übrig als sich auf sein Spiel einzulassen.

 

Meiner Meinung nach ein durchaus lesenswerter Thriller.

Man taucht direkt in die Handlung ein und fiebert mit dem Ermittlerteam der Lösung des Falls entgegen. Die erzeugte Spannung ist an manchen Stellen kaum auszuhalten und ich habe mich ein paar mal dabei ertappt, wie ich ganze Absätze nur überflogen habe um der Auflösung näher zu kommen. Doch immer wenn ich mich kurz davor sah geschah wieder etwas absolut überraschendes und es blieb die Frage: Wie gut kennen wir unsere Mitmenschen überhaupt?

Leider gibt es für mich einen entscheidenden Kritikpunkt. Die Geschichte war mir an manchen Stellen zu verworren – alles hängt mit allem irgendwie zusammen. Und die kleinen Zufälle, die den Ermittlungen dann immer wieder die richtige Richtung gewiesen haben sind mir einfach zu oft zu weit hergeholt. Es mag sein, dass ein erfahrener Ermittler oft Parallelen zu älteren Fällen erkennt und demnach anders handelt und Zusammenhänge schneller erkennt als ein Laie, doch Mila scheint mir hellseherische Fähigkeiten zu haben. Dadurch geht für mich einiges an Glaubwürdigkeit verloren.

Der Schreibstil ist einfach, das Buch lässt sich dadurch und durch die kurze Kapiteleinteilung flüssig lesen. Besonders ansprechend finde ich das Cover gestaltet. Die erhobene und glänzende Darstellung des Titels unterstreicht die bedrohliche Stimmung des Hintergrundes sehr gut. Es ist definitiv ein Cover, welches mich in der Buchhandlung magisch angezogen hätte.

 

Fazit: trotz Mängel durchaus lesenswert.