Gletcher, Berge, Südtirol und eine Leiche

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theonlytruth Avatar

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Kurzras, ein kleines Dorf mit Skigebiet in den Südtiroler Bergen, wird der Schauplatz eines ungewöhnlichen Mordes. Am Gletscher auf über 3000 Meter Höhe sieht der "Skipisten-Toni" mitten im Schneesturm ein Licht aufleuchten. Schnell erkennt er es als Stirnlampe und versucht, den vermeintlichen verwirrten Tourengeher aufzuhalten, bevor dieser in einer der Spalten fällt. Als er ihn erreicht hat wird er niedergeschlagen. Nachdem er wieder bei Bewusstsein ist, findet Toni in seiner Nähe die Leiche eines Einsiedlers mit einem Pfeil im Hals. Der Mann mit Stirnlampe ist längst weg, zusammen mit Tonis Pistenraupe.Commissario Grauner wird zum Tatort gerufen.

Der Schauplatz und das damit verbundene Flair ist sicher nicht für jeden etwas. Mir sagt die Bergidylle und die dazugehörigen Menschen zu. Da bekommt man gleich Lust auf Urlaub :)
Lenz Koppelstätter schreibt mit einem kleinen ironischen Unterton und somit recht unterhaltsam, nicht düster und ernst. Das gefällt mir eigentlich ganz gut, vielleicht liegt es am Sommer. Die Personen sind eher stereotyp, Grauner sympathisch, sein neapoletanischer Kollege Saltapepe so gar nicht.
Der Fall an sich verspricht ganz spannend zu werden. Einiges daran ist ungewöhnlich: Wieso wurde gerade der Einsiedler ermordet? Weshalb oben auf dem Berg im Schneesturm? Und wieso gerade mit einem Pfeil?

Für mich persönlich klingt die Leseprobe ganz interessant, aber ich bin auch ein großer Fan der Alpen. Wer Höhen über 2000 Metern keine Begeisterung abgewinnen kann, der wird sicher auch an diesem Buch weniger Vergnügen haben. Auch die Fans harter, dunkler Psychothriller werden hier mit Gewissheit nicht auf ihre Kosten kommen. Von daher mein Urteil: Geschmackssache :)