Spannender Krimi mit Einblick in das Londoner Gerichtsviertel

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motto75 Avatar

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Bereits die Leseprobe hatte mich sehr angesprochen und auch das Buch hat meine hohen Erwartungen erfüllt. Das mag auch am Thema / Genre liegen. Ich mag eher klassische Krimis, finde London toll und interessiere mich auch allgemein für Rechtsgeschichte und das Rechtssystem. Daher gefällt es mir auch ausgesprochen gut, dass man mit dem gut geschriebenen Krimi neben der durchaus spannenden Krimihandlung auch einiges über das Rechtssystem und vor allem die Besonderheiten des Londoner Gerichtbezirks und seine "Inns of Courts" erfährt. Der Krimi selbst ist dafür der passende Rahmen, da das Mordopfer kein geringerer als der Lordoberrichter ist. Besonders "brisant" scheint der Fall dadurch zu werden, dass er ohne Schuhe aufgefunden wurde. Erzählt wird die Geschichte in weiten Teilen aus Sicht von Gabriel der (Temple-intern) mit den Mordermittlungen beauftragt ist. Diese führt er zusammen mit dem jungen Inspektor Wright durch. So bekommt auch einen Einblick in unterschiedliche Gesellschaftsschichten der damaligen Zeit. Daneben wird auch zeitgeschichtlich Interessantes vermittelt, wie etwas das Aufkommen neuer Ermittlungsmethoden (z.B. Fingerabdrücke) und die Tatsache, dass Frauen damals der Zugang zum Justizsystem noch versagt war (auch heute stellen Frauen noch immer eine Minderheit in den Inns of Court dar!). Auch das Cover passt gut zum "Vibe" des Buches. Insgesamt auf jeden Fall eine Empfehlung und es würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung gibt.