Wer ist der große Calafati? Das ungewöhnlichste Ermittlerduo Wiens muss es herausfinden

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Der Totengräber und die Pratermorde“ ist bereits der vierte Fall des ungewöhnlichen Ermittlerduos kauziger Totengräber und flotter Inspektor. Das Cover ergänzt wunderbar die Vorgängerbücher der Reihe und stimmt auf die Handlung ein.
Wer die vorherigen Bände nicht gelesen hat (eine Kenntnis ist nicht nötig, ich empfehle aber dies nachzuholen, sie sind sehr lesenswert), kann sich durch den historischen Stadtplan in der Umschlagseite, dem Personenregister und dem Glossar (ganz hinten) gut orientieren.

Wien, 1896. Auf dem Prater im vornehmen Theater Ronacher gastiert der amerikanische Magier Banton. Er verspricht nicht nur eine einmalige Zaubershow sondern eine Weltsensation, sein neuer Zaubertrick "Die zersägte Jungfrau". Leider hat er für die arme Assistentin Marie nicht funktioniert und sie musste ihr Leben lassen. Wie schrecklich muss es für das erwartungsvolle Publikum gewesen sein, als die junge Bühnendarstellerin tatsächlich der Säge zum Opfer fällt und stirbt.
Hatte sein Konkurrent, der "Der Große Bellini" die Hände im Spiel?
Julia war mit ihrem neuen Freund Fritz als Reporterin bei der Vorführung dabei. Sie zögert nicht lange und geht hinter die Kulissen um mehr über das blutige Unglück herauszufinden. Und es kommt wie es kommen muss - sie trifft mit Leopold zusammen. Auch Inspektor Leopold von Herzfeldt beginnt zu ermitteln. Durch die gemeinsamen Nachforschungen kommen sich die beiden wieder näher.
Es stellt sich heraus, dass rund um den Prater junge Frauen vermisst werden. Als in einem Waldstück Frauenleichen gefunden werden, führt die Spur zum Prater. Julia, die inzwischen für die Zeitung Journal arbeitet, beginnt Undercover Nachforschungen zu betreiben und bringt sich damit in Lebensgefahr.
Um dem grausamen Mörder, der sein Unwesen rund um den Wiener Prater treibt, auf die Spur zu kommen, braucht Leo Unterstützung und wendet sich an seinen Freund Augustin Rothmayer. Der Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs schreibt an einem neuen Buch, "Was uns die Toten erzählen", und ist in Experimente vertieft. Zudem macht ihm seine Ziehtochter Anna, die mitten in der Pubertät steckt, Sorgen. Doch nur gemeinsam können Leo, Julia und Augustin das grausame Spiel des Mörders aufhalten.

Ich liebe die sympathischen Hauptfiguren, allen voran den schrulligen und hochgebildeten Totengräber Augustin Rothmayer und den feschen Inspektor Leopold von Herzfeld, beides Figuren, die mir sofort ans Herz gewachsen sind.

Oliver Pötzsch gelang es wieder, mich auf eine absolut spannende Zeitreise ins Wien Ende des neunzehnten Jahrhunderts mitzunehmen. Durch seine atmosphärischen Beschreibungen wurde der Prater mit dem großen Calafati, den Schaustellerbuden, Damenkapellen, dem Kinestokop mit den 'Lebenden Bildern" und der frühe Themenpark "Venedig in Wien" zum Leben erweckt.
Der Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt. Ich habe bei der Klärung der dunklen Geheimnisse mitgefiebert und wurde bestens unterhalten hat. Von mir eine absolute Leseempfehlung!