Wiener Schmäh mit einigen Toten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
fibelleser Avatar

Von

Oliver Pötzsch ist bekannt für seine historischen Krimis. Die Reihe um Leopold von Herzfeldt und Augustin Rothmayer ist um einen spannenden Band reicher. Obwohl ich nicht alle Vorgänger der Serie kenne, bin ich dennoch gut zurecht gekommen und wurde nicht enttäuscht. Das Cover ist unspektakulär, der Titel steht im Vordergrund und spricht den Leser sofort an. Der Stadtplan auf der Umschlagseite, das Personenverzeichnis zu Beginn und das Glossar mit der Erklärung von typischen Wiener Begriffen ist ungemein hilfreich beim Lesen, gerade für Leser, die das Duo nicht von Beginn der Reihe kennen.
Der Inhalt wird spannend und kurzweilig erzählt. Der Leser wird gleich am Anfang Augenzeuge eines Mordes. Doch der Mord an der jungen Frau bleibt den Kieberen längere Zeit unbekannt. Leopold ist damit beschäftigt herauszufinden, ob der Tod der jungen Assistentin des großen Zauberers Charles Banton ein tragischer Unfall war. Sie kam während der Vorführung des Tricks Die zersägte Jungfrau ums Leben. Im Publikum befand sich Julia Wolf, Reporterin. Sie sollte über die Zaubervorführung berichten. Da sie lange Zeit bei der Polizei als Tatortfotografin gearbeitet hat, nimmt sie sogleich die Spurensuche auf. Dabei begegnet sie auch ihrem ehemaligen Freund und Kollegen Leopold. Pötzsch lässt die beiden Figuren sich langsam wieder annähern. Julia findet heraus, dass mehrere Frauen plötzlich auf unerklärliche Weise einfach verschwunden sind. Sie arbeitet undercover beim Zirkus, um eine neue Reihe für die Zeitung zu schreiben. Für Julia eine gute Gelegenheit mehr über diese Frauen herauszufinden. Damit bringt sie sich immer weiter in Gefahr.
Pötzsch lenkt den Verdacht auf immer wieder neue Beteiligte. Der Leser muss schon genau abwägen, wem er das Verbrechen zutrauen kann. Im Finale spitz sich die Situation extrem zu, da Julia vom Mörder entführt und bedroht wird. Sie ist das Druckmittel, um an ein Lösegeld und unbehelligt nach Amerika zu kommen.
Das Buch erhält von mir eine eindeutige Leseempfehlung. Alle die Krimis mit historischem Hintergrund mögen werden nicht enttäuscht.