Zaubershows und Praterluft

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marw76 Avatar

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Cover: das Cover ist wieder wunderschön und passt hervorragend zu den anderen Teilen der Totengräber- Reihe. Das alte Wien im Hintergrund und der gruselige Handabdruck im Vordergrund, stimmen schon auf einen spannenden, historischen Kriminalroman ein.

Inhalt: Die Geschichte führt den Leser nach Wien 1896: Bei dem Zaubertrick »Die zersägte Jungfrau« stirbt eine junge Bühnendarstellerin. Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt, ebenso ist die Reporterin Julia Wolf auf eine große Story aus. Julia kommt ausserdem einem weiteren Verbrechen auf die Spur, die in den Prater führt. Dort verschwinden Frauen, die keiner groß vermisst. Leo wendet sich wieder einmal an seinen Freund Augustin Rothmayer, den Totengräber.

Meine Meinung: Ich kenne bereits die anderen Teile der Totengräber- Reihe und sie haben mir immer sehr gut gefallen. Ich mag den Mix aus Kriminalroman und historischem Roman sehr gerne und der Autor verwebt beide Genre wirklich perfekt miteinander! Natürlich ist es immer schöner, wenn man die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest, aber ich denke dieses Buch könnte man auch gut ohne Vorwissen lesen. Der Schreibstil war, wie auch schon in den anderen Roman sehr locker und leicht zu lesen und vorallem wieder sehr bildlich. Wien, den Prater und die Zelte der Zauberer konnte ich mir richtig vorstellen und bin ganz ins Wien der alten Zeit versunken. Auch das ab und an der Wiener Dialekt im Buch durchkommt hat mir gut gefallen und hat noch eine bessere Atmosphäre geschaffen. Vorallem von der Beschreibung des Praters war ich beeindruckt, die ganzen Schausteller, die Buden und die Tiere, alles wurde wirklich toll beschrieben und man merkt es dem Autor an, dass er selbst schon dort war und ihn der Prater fasziniert hat. Leo und vorallem Augustin fand ich wieder sehr sympathisch und gerade Augustin hat bei mir wieder für kleine Lacher und Schmunzler gesorgt. Ich mag den Totengräber einfach sehr gerne und, wie immer, hätte er gerne noch eine größere Rolle einnehmen dürfen. Schade war, dass diesmal keine Ausschnitte aus dem neuesten Buch vorgekommen sind, ich habe diese immer sehr gerne gelesen. Julia dagegen mag ich meist recht gerne, aber hier kam sie mir auch das ein- oder andere mal sehr zickig und eingebildet vor. Der Krimi wurde zwar wieder recht spannend erzählt und gut beschrieben, aber leider konnte mich das Bch diesmal nicht ganz so mitreissen wie ich das erwartet habe und wie ich das von den anderen Teilen der Reihe kannte. Es gab immer wieder etwas zähe Passagen im Buch, die man hätte kürzen dürfen. Sehr schön fand ich dagegen, dass man einiges über die damalige Zeit in Wien erfährt und so etwas neues lernen konnte. Die Auflösung fand ich gut ausgearbeitet, auch wenn die Täter für mich keine Überraschung waren und ich damit gerechnet habe. Ich gebe deshalb diesmal 4 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Fans der Reihe.