Clever konstruiert und spannend!
Inhalt
Die Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke ist vorübergehend vom Dienst suspendiert, ihre unvorhergesehene Freizeit nutzt sie dazu, sich mit dem Fall der seit 2011 vermissten Lisa Martin zu beschäftigen. Lisa stammte aus dem gleichen Ort in der Südheide wie Frieda und die beiden Frauen waren als Jugendliche flüchtig miteinander bekannt. Als Frieda in einem True Crime-Podcast zu dem ungelösten Vermisstenfall auftritt, werden offenbar schlafende Hunde geweckt, denn es kommen weitere Menschen unter teils mysteriösen Umständen zu Tode, die sich 2011 ebenfalls auf dem Campingplatz „Camp Donkerbloem“, von dem Lisa verschwand, aufgehalten hatten. Es scheint, als wolle der damalige Täter jetzt noch mögliche Zeugen beseitigen.
Ein solcher ist auch Wout Meertens, ein zwielichtiger, kleinkrimineller Barbesitzer aus Köln, der seinerzeit auch auf dem Campingplatz Urlaub machte. Er hat sich nie bei der Polizei gemeldet, da er – wegen Stalkings aktenkundig geworden – fürchtete, des Mordes an Lisa verdächtigt zu werden.
Frieda kommt ihm bei ihren privaten Ermittlungen auf die Spur und kontaktiert ihn. Da sie keine Ruhe gibt und Wout inzwischen als potenzieller Zeuge auch um sein Leben fürchten muss, beschließt er, gemeinsam mit seinem türkischen Freund Tayfun, der quasi als sein Bodyguard fungiert, und seiner cleveren Untermieterin Kathinka, einem Computernerd, mit Frieda zusammenzuarbeiten, um den Täter zur Strecke zu bringen.
Beurteilung
„Der Trailer“ ist ein komplex konstruierter Kriminalroman, dessen Handlung an verschiedenen Orten und auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen (2011, 2025) spielt, außerdem sind weitere Handlungsstränge wie Friedas Ermittlungen im Bereich der Wirtschaftskriminalität sowie Rückblenden in die Kindheit/ Jugend des Campingplatzbetreibers eingeflochten. Dementsprechend erfordert die Lektüre Konzentration und ungeteilte Aufmerksamkeit.
Der Erzählstil ist anschaulich und spannend, einige Szenen sind sehr brutal und schwer erträglich. Der Leser entwickelt einige naheliegende Theorien über die Zusammenhänge, um zum Schluss doch überrascht zu werden – ein genialer Schachzug!
Die Charakterisierung der Romanfiguren ist sehr differenziert, das gilt besonders für Wout Meertens, der viele Fehler hat und doch kein „schlechter Mensch“ ist. Sein Freund Tayfun ist ein überaus loyaler Sympathieträger, auch Kathinka, die mit psychischen Problemen kämpft, erweist sich als ebenso klug wie loyal. Frieda Stahnke ist eine unkonventionelle, starke Persönlichkeit, es ist verlockend, den beiden kommenden Fällen dieses Quartetts zu folgen.
Ein paar Details erscheinen nach der Auflösung dagegen wenig realistisch, das soll wegen der Spoilergefahr nicht weiter ausgeführt werden.
Der Autor, offenbar ein Freund der 80er Jahre-Musik, hat eine Donkerbloem Playlist auf Spotify erstellt, die man mittel eines QR-Codes im Buch herunterladen kann, dort ist Musik gelistet, wie sie in der Kneipe von Wout Meertens gespielt wird.
Fazit
Clever konstruiert und spannend – ein gelungener Einstieg in die Donkerbloem-Trilogie!
4,5 Sterne
Die Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke ist vorübergehend vom Dienst suspendiert, ihre unvorhergesehene Freizeit nutzt sie dazu, sich mit dem Fall der seit 2011 vermissten Lisa Martin zu beschäftigen. Lisa stammte aus dem gleichen Ort in der Südheide wie Frieda und die beiden Frauen waren als Jugendliche flüchtig miteinander bekannt. Als Frieda in einem True Crime-Podcast zu dem ungelösten Vermisstenfall auftritt, werden offenbar schlafende Hunde geweckt, denn es kommen weitere Menschen unter teils mysteriösen Umständen zu Tode, die sich 2011 ebenfalls auf dem Campingplatz „Camp Donkerbloem“, von dem Lisa verschwand, aufgehalten hatten. Es scheint, als wolle der damalige Täter jetzt noch mögliche Zeugen beseitigen.
Ein solcher ist auch Wout Meertens, ein zwielichtiger, kleinkrimineller Barbesitzer aus Köln, der seinerzeit auch auf dem Campingplatz Urlaub machte. Er hat sich nie bei der Polizei gemeldet, da er – wegen Stalkings aktenkundig geworden – fürchtete, des Mordes an Lisa verdächtigt zu werden.
Frieda kommt ihm bei ihren privaten Ermittlungen auf die Spur und kontaktiert ihn. Da sie keine Ruhe gibt und Wout inzwischen als potenzieller Zeuge auch um sein Leben fürchten muss, beschließt er, gemeinsam mit seinem türkischen Freund Tayfun, der quasi als sein Bodyguard fungiert, und seiner cleveren Untermieterin Kathinka, einem Computernerd, mit Frieda zusammenzuarbeiten, um den Täter zur Strecke zu bringen.
Beurteilung
„Der Trailer“ ist ein komplex konstruierter Kriminalroman, dessen Handlung an verschiedenen Orten und auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen (2011, 2025) spielt, außerdem sind weitere Handlungsstränge wie Friedas Ermittlungen im Bereich der Wirtschaftskriminalität sowie Rückblenden in die Kindheit/ Jugend des Campingplatzbetreibers eingeflochten. Dementsprechend erfordert die Lektüre Konzentration und ungeteilte Aufmerksamkeit.
Der Erzählstil ist anschaulich und spannend, einige Szenen sind sehr brutal und schwer erträglich. Der Leser entwickelt einige naheliegende Theorien über die Zusammenhänge, um zum Schluss doch überrascht zu werden – ein genialer Schachzug!
Die Charakterisierung der Romanfiguren ist sehr differenziert, das gilt besonders für Wout Meertens, der viele Fehler hat und doch kein „schlechter Mensch“ ist. Sein Freund Tayfun ist ein überaus loyaler Sympathieträger, auch Kathinka, die mit psychischen Problemen kämpft, erweist sich als ebenso klug wie loyal. Frieda Stahnke ist eine unkonventionelle, starke Persönlichkeit, es ist verlockend, den beiden kommenden Fällen dieses Quartetts zu folgen.
Ein paar Details erscheinen nach der Auflösung dagegen wenig realistisch, das soll wegen der Spoilergefahr nicht weiter ausgeführt werden.
Der Autor, offenbar ein Freund der 80er Jahre-Musik, hat eine Donkerbloem Playlist auf Spotify erstellt, die man mittel eines QR-Codes im Buch herunterladen kann, dort ist Musik gelistet, wie sie in der Kneipe von Wout Meertens gespielt wird.
Fazit
Clever konstruiert und spannend – ein gelungener Einstieg in die Donkerbloem-Trilogie!
4,5 Sterne