Identitätssuche

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buecherfan.wit Avatar

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Eine junge Frau erwacht im fensterlosen Keller eines Krankenhauses aus dem Koma. Sie erinnert sich an einen nächtlichen Überfall in einem Park nach einem Essen mit ihrer Freundin. Sie weiß auch sehr genau, wer sie ist: Sibylle Aurich, 34. Weil man sie nicht gehen lassen will, überwältigt sie einen Arzt und flieht. Rosie, eine ältere Frau, lässt sie in ihr Auto einsteigen und hilft ihr auch in der Folge weiter. Sibylle hat nämlich eine schwere Zeit vor sich. Niemand erkennt sie wieder, auch ihr Mann und ihre Freundin nicht, und alle leugnen die Existenz ihres Sohnes Lukas. Sie muss selbst zugeben, dass sie nicht die Frau auf ihrem Hochzeitsfoto ist. Ein Unbekannter namens Christian bietet sich als Freund an, da seine Schwester angeblich ein ähnliches Schicksal erlitten hat und vermisst wird. Die Polizei sucht sie, dann aber auch wieder nicht - ein Polizist lässt sie bewusst entkommen. Sie kann sich keinen Reim auf all dies machen und zweifelt immer wieder an ihrem Verstand. Sie vermutet anhand von Indizien eine Spur in München und sucht dort weiter. In der Firma CerebMed Microsystems kommt es zum großen Showdown.

“Der Trakt” erzählt eine komplizierte Geschichte von der Suche nach der eigenen Identität, aber er stellt auch Fragen nach den ethischen Implikationen von medizinischem und technischem Fortschritt, den es in der dargestellten Form zum Glück (noch) nicht gibt. Spannend ist der Thriller allemal, zumal weder die Protagonistin noch der Leser wissen, wem überhaupt noch zu trauen ist, wie die Guten von den Bösen zu unterscheiden sind. Der Autor streut jedoch genug Indizien, die den Leser in die richtige Richtung zur Lösung des Rätsels lenken. Der Thriller liest sich gut, aber nicht ganz so gut wie der folgende Roman “Das Wesen”, der ohne unrealistische Elemente auskommt und noch weniger vorhersehbar ist.