verlorene Identität

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edda Avatar

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Arno Strobels Psychothriller handelt von einer jungen Frau namens Sybille Aurich, die nach dem Aufwachen in einem Krankenhaustrakt nur unzusammenhängende Erinnerungen an ihre Identität hat. Nach der Gewissheit ihres Erinnerungsvermögens folgt "Schneerauschen", wenn es um detaillierte Erinnerungen geht. Zum Beispiel die, die ihren Sohn betreffen.So beginnt für sie nach erfolgreicher Flucht aus dem Trakt eine 337 seitenlange Odyssee, ihre gesamte Identität wieder zu erlangen. Schnell ahnt der gewitzte Leser, dass eine Gehirnmanipulation stattgefunden haben könnte. Doch Sybille Aurich auf ihrem Selbstentdeckungspfad erlebt in rascher Geschwindigkeit den Austausch von Vertrauen in Mißtrauen. Der Leser ist hiermit in einen Sog des Mitempfindens gezogen und durch die Handlung nie gelangweilt. 

Durch die  unüberschaubar gewebte Handlung ist dieser Thriller ein Muß für mitempfindene Leser, die ihren Anspruch an einen Psychothriller auf das Wechselbad der Gefühle legen. Wer sich aber nicht Einlassen kann in Sybille Aurichs Geschichte, sieht die eigentlich wenig differenzierte Darstellung der einzelnen Figuren und kann enttäuscht werden über letztendlich die Einfachheit des Schreibstils und den geringen Leseanspruch des Buches. Doch durch das Spiel mit Emotionen, mit Urängsten wie Identitäts- sowie Vertrauensverlust schafft es Arno Strobel den Leser in Wallung zu versetzen und das Warten auf Erleichterung dann zum Schluß mit dem wiedergefundenen Kind zu belohnen.

 Dennoch: Für mich ist Petra Hammesfahr mit ihren deutschen Psychothrillern mit diesem Buch nicht zu toppen.