Brot und Spiele

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courfeyrac Avatar

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Obwohl ich vorher noch nichts von Peter Prange gelesen habe, hat mich Titel und Cover sofort angesprochen. Die Zeit und das Thema geben viele Möglichkeiten für spannende Geschichten vor historischem Hintergrund.

Die ersten 40 Seiten wirken als Prolog zu einer großen Geschichte. Das Ende des ersten Weltkriegs, der in Berlin vom kriegsmüden Volk nur aus der Ferne wahrgenommen wird und für den Protagonisten Tino eine weit zurückliegende Erinnerung ist, in die er nicht wieder eintauchen möchte. Gleichzeitig ist er jedoch bereit, sich für die "moralische Mobilmachung Deutschlands im großen Völkerringen mittels bewegter Bilder" einzusetzen. Propaganda mit Hilfe des neuen Mediums Film. Hierin sieht er die Zukunft, auch über das Kriegsende hinaus.
Die kurzen Kapitel wirken wie einzelne Szenen, die beim Film nebeneinander montiert werden um parallele Entwicklungen miteinander zu verknüpfen. So wird neben Tinos Geschichte das Streben der selbstbewussten, gebildeten Jüdin Rahel nach Selbstbestimmung und beruflicher Anerkennung dargestellt. Die Wege der beiden werden sich wohl nicht nur auf den ersten Seiten vor dem Blumenladen kreuzen.
Das erste Buch spielt zwischen den Jahren 1917 und 1924. Es wird also sicher noch einiges folgen wenn der erste Weltkrieg beendet ist und die Handlung in die Zeit der Weimarer Republik wechselt.