Familienangelegenheiten

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signalhill Avatar

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Schon lange lese ich Romane von Peter Prange und freue mich, dass endlich ein neuer Roman des Bestsellerautors erschienen ist, der nur Bücher mit Niveau schreibt. Ich hoffe nur, dass "Der Traumpalast" von Peter Prange ein in sich geschlossener Roman ist, da das Buch schon darauf hinweist, dass es wohl noch einen Folgeroman geben wird. Hoffentlich muss man hier also nicht beide Bücher lesen!

Tino Reichenbach und Rahel Rosenberg leben im Berlin des Ersten Weltkriegs. In einer kurzen Begegnung ahnt der Leser schon, dass Beide einen gemeinsamen Weg gehen werden. Doch erst einmal haben beide Berliner ein Problem mit ihrer eigenen Familie: Rahel soll einen wesentlich älteren Mann heiraten, will aber Journalistin werden, Tino soll zum Wohle der Bank handeln, will aber ins Filmgeschäft mit einsteigen. Es kommt zum Konflikt mit den Eltern. Später wird es sicher zum Konflikt kommen, weil Rahel Jüdin ist. Soweit ist der Roman natürlich ein wenig vorhersehbar, verliert aber deshalb nichts von seiner Faszination.

Die recht lange Leseprobe liest sich nur so weg, weil man fast das Gefühl hat, in einem Film zu sein. Die anfängliche Leichtigkeit in der ersten Begegnung der Protagonisten weicht einer angespannten Stimmung und dem Konflikt mit den jeweiligen Eltern. Stets ist auch der Krieg im Hintergrund, der 1917 ja noch im vollen Gange ist. Auch die spanische Grippe wird wohl laut Titel noch eine wichtige Rolle spielen...

Prange steigt mit großer Intensität in die Geschichte ein. Recht kurze Kapitel wechseln zwischen den Protagonisten hin und her. Meine Vorstellungskraft ist geweckt, der Roman hat mich mitgenommen, eingenommen, gefangen genommen. Gern würde ich "Der Traumpalast" daher hier vorablesen und glaube auch, dass Prange die Spannung und Aufmerksamkeit auch auf über 800 Seiten halten kann!