Missverstanden

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Ein junger Mann läuft in eine junge Frau hinein. Beide unterhalten sich kurz, kommen aber nicht dazu, Namen und Anschrift zu tauschen, weil beide zu fasziniert von einander sind.

Die junge Dame gehört zu einer jüdischen Familie, der Vater hat einen eigenen Handwerksbetrieb, die Mutter arbeitet nicht. Die Tochter arbeitet dafür ehrenamtlich für eine Zeitung, in der Hoffnung, dass ihre Artikel gedruckt werden. Das gestaltet sich aber schwierig, weil der Chef ihre emanzipierten Berichte nicht gerne sieht und lieber Reportagen über Mode, Küchengeräte etc von ihr hätte.

Ebenso altmodisch sind die Eltern gestrickt. Die Tochter soll lieber eine "gute Partie" heiraten, um nicht arbeiten zu müssen. Wie sähe es denn aus, wenn die Tochter arbeiten müsste?!

Auf der anderen Seite muss sich auch der junge Mann gegen die Widerstände und Klischees seiner Zeit durchsetzen, sich rechtfertigen und versuchen, sein Leben zu leben.

Schön und mitfühlend geschrieben. Auch wenn man sich nicht in der Zeit auskennt, kommt man gut in das Buch rein.