Der Aufstieg der UFA in unruhigen Zeiten

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Buchmeinung zu Peter Prange – Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

„Der Traumpalast: Im Bann der Bilder“ ist ein Roman von Peter Prange, der 2021 bei Fischer Scherz erschienen ist.

Zum Autor:
Bestsellerautor Peter Prange ist der große Erzähler der deutschen Geschichte. Als Autor aus Leidenschaft gelingt es ihm, die eigene Begeisterung für seine Themen auf Leser und Zuhörer zu übertragen. Die Gesamtauflage seiner Werke beträgt weit über drei Millionen. ›Der Traumpalast‹ ist sein vierter großer Deutschland-Roman. Die Vorläufer sind Bestseller, etwa sein Roman in zwei Bänden, ›Eine Familie in Deutschland‹. ›Das Bernstein-Amulett‹ wurde erfolgreich verfilmt, der TV-Mehrteiler zu ›Unsere wunderbaren Jahre‹ begeisterte ein Millionenpublikum. Der Autor lebt mit seiner Frau in Tübingen.

Klappentext:
Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Ein neues Lebensgefühl bricht sich Bahn - Freiheit! Es ist die Vision von glanzvollen Stars, spektakulären Großfilmen und glitzernden Kinopalästen, die Tino, Bankier und Lebemann, an der gerade gegründeten Ufa begeistert. Er riskiert alles, um mit der deutschen Traumfabrik Hollywood Paroli zu bieten. Rahel will als Journalistin Wege gehen, die Frauen bisher verschlossen waren. Als die zwei einander begegnen, ahnen sie nicht, welche Wende ihr Leben dadurch nimmt. Denn bald stellt sich ihnen die alles entscheidende Frage: Wie weit darf Freiheit gehen? In der Politik, in der Kunst – und in der Liebe.

Meine Meinung:
Dieses Buch zerfällt für mich in zwei Ebenen. Einerseits wird eindrucksvoll die Historie um den Aufstieg der UFA, den Wettstreit zwischen den Wirtschaftsmagnaten Hugenberg und von Stauß und den politischen Entwicklungen in der jungen Weimarer Republik lebendig. Diese Ebene hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil die Geschichte lebendig wurde mit ihren Hintergründen und den Auswirkungen auf die Menschen. Mit vielen kleinen Episoden wird die historische Dimension akkurat wiedergegeben. Gleichzeitig werden Gefühle der Beteiligten spürbar. In der zweiten Ebene wird die Beziehung der fiktiven Figuren Tino Reichenbach und Rahel Rosenberg und ihrer Umgebung thematisiert. Beide Figuren sind mit Ecken und Kanten gezeichnet und sorgen für reichlich Spannung. Beide sind mir kaum sympathisch erschienen, da sie eine Übereinkunft getroffen haben, die sehr extrem ist und ihre Liebe auf eine harte Probe stellt. Meiner Meinung nach übertreibt es der Autor mit der Konsequenz, die gerade Rahel fast ohne Rücksicht auf Verluste betreibt. Die Verbindung historischer und fiktiver Figuren hat mir gefallen, da sie den Zeitgeist und die Haltung und die Ansichten der historischen Figuren verdeutlicht.
Trotz eines fehlenden Sympathieträgers hat mich diese Erzählung in weiten Teilen gefesselt und für etliche anregende Lesestunden gesorgt.

Fazit:
Mich haben die historischen Elemente weit mehr als die Liebesbeziehung zwischen Tino und Rahel überzeugt. Trotzdem war mein Lesevergnügen groß und ich bewerte das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Für Geschichtsinteressierte spreche ich eine Leseempfehlung aus.