Ein fesselnder Roman über die Entstehung des Kinos

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
tannis_lesewelt Avatar

Von

Inhalt:
Das Buch spielt im Berlin der 20er Jahre. Konstantin Reichenbach, genannt Tino, ist der Sohn einer wohlhabenden Bankiersfamilie, sieht aber er seine Berufung als Lebemann. Er verliebt sich in Rahel Rosenberg. Sie ist eine unkonventionelle junge Frau, deren Lebensziel es ist Wege zu gehen die Frauen bisher verschlossen waren, am liebsten als Journalisten. Tino's Mutter gefällt es gar nicht, eine Jüdin als Schwiegertochter zu bekommen. Die versnobte Konstanze trauert den alten Zeiten nach, sie hätte gern das Kaiserreich zurück. Tinos Vater ist seiner Frau hörig. Von daher kommt es zum Bruch zwischen Tino und seiner Familie.
Tino engagiert sich daraufhin in der gerade aufkommenden Filmindustrie. Das Kino steckt noch in den Kinderschuhen, doch langsam kristallisiert sich heraus, dass man es auch zur Beeinflussung der Massen nutzen kann, sowie zu Werbezwecken. So entstehen viele Konflikte zwischen den Protagonisten des Buches.
Zuviel möchte ich auch nicht über die Handlung verraten.

Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, und von daher empfehle ich es auch gerne weiter.
Es ist ein ziemlich dicker Wälzer von über 800 Seiten und von daher kann man sich schon denken, dass es nicht so einfach zu lesen ist.
Man benötigt ein wenig Wissen über die Zeit, bekommt aber auch vieles erklärt. Leider ist dies stellenweise etwas langatmig. Doch das Buch entschädigt mit einem grandiosen Ende. Der Roman ist sehr detailliert geschrieben in Hinsicht auf die Protagonisten, die ausführlich beleuchtet und beschrieben werden, von daher kann man sich gut in diese herein versetzen. Nicht alle Protagonisten sind mir sympathisch, aber trotzdem ist es interessant wie sich deren Leben miteinander verweben und wie zu der damaligen Zeit vielleicht auch Konventionen gebrochen werden. Zu dieser Zeit war vieles im Umbruch und auch das spiegelt sich in den Leben der Leben wieder. Ich lese gerne Romane über Frauen, die sich nicht an die Konventionen halten, deshalb war mir Rahel sehr vertraut.
Man bekommt viele historische Einblicke in das Berlin der 20er Jahren, das damalige Zeitgeschehen, das Verhalten der Gesellschaft und das allgemeine Leben.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne Bücher aus dieser Zeit liest, sich vielleicht mit der deutschen Geschichte etwas genauer befassen möchte, denn dazu bekommt man dank des Autors sehr gute Einblicke.

Von daher gebe ich 4 von 5 Sternen, da es mir teilweise etwas zu detailliert und langatmig war, was aber nicht wirklich das Lesevergnügen mindert.