Sehr toll geschrieben.

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celina001 Avatar

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Ich liebe die Bücher von Peter Prange, sie sind immer hervorragend recherchiert und die Ausflüge in die Geschichte sind ein toller Nebeneffekt.

Handlung: Berlin Anfang der zwanziger Jahre: Die Menschen erlangen ein neues Lebensgefühl: Freiheit. Tino Reichenbach, Bankier und Lebemann, ist begeistert von der Vision der neu gegründeten UFA. Von dem Traum glanzvoller Stars, spektakulären Großfilmen und glitzernden Kinopaläste. Er setzt alles dafür ein Hollywood mit der deutschen Traumfabrik Paroli zu bieten.
Rahel Rosenberg will ihre eigenen Wege gehen und Journalistin werden. Ihre Eltern würden sie gern gut verheiratet sehen. Doch sie entscheidet sich für einen Weg, der für Frau bisher verschlossen war. Als die beiden sich begegnen, ahnen sie nicht, welche Wende ihr Leben dadurch nimmt. Denn sie stehen sehr bald vor der Frage, wie weit Freiheit gehen darf? Nicht nur in der Liebe, sondern auch in der Kund und der Politik. Denn keimt so langsam auch das dunkelste Kapitel der Geschichte auf.

Meinung: Dieses Buch hat die Geschichte über die Entstehung der UFA sehr gut dargestellt und wird durch die geschichtlichen Aspekte sehr gut untermauert. Der Autor hat den aufkeimenden Nationalsozialismus aufgeführt und das die Anfänge bereits in die Zeiten der Weimarer Republik zurückgingen. Zudem hat er das Chaos der Weimarer Republik sehr gut aufgezeigt. Ein Chaos, das bei der Bevölkerung zu Unsicherheiten führte und sie sich zu Demonstrationen auf die Straßen trieb. Demonstrationen für bessere Lebensverhältnisse und für mehr Pflichten auf Seiten der Arbeitgeber. Die nahende Hyperinflation sowie die ständigen Währungsreformen sind bereits spürbar.
Die Figuren waren sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Rahel ist eine intelligente junge Frau, die bereits ihr Abitur gemacht hat. Sie träumte von einer Karriere im Journalismus. Dieser Traum wird jedoch immer von Männern untergraben, sobald sie nicht nach deren Pfeife springt. Rahel ist jedoch eine Person, die schnell aufgibt.
Tino, eigentlich Konstantin, ist ein Lebemann. Doch durch Rahel ändert sich vieles für ihn und er wird ruhiger.
Die Familie von Konstantin ist nicht leicht zu handhaben. Sein Bruder und seine Mutter sind dem aufkeimenden Nationalsozialismus sehr angetan und unterstützen diesen so gut es geht. Sein Vater, muss sich sehr oft fügen und schluckt seine eigenen Gedanken, dann lieber hinunter.

Fazit: Dieser erste Band ist sehr gelungener Auftakt, zu der Reihe „Der Traumpalast“. Am Anfang habe ich tatsächlich überlegt, dass man die kommunistischen Parteien in diesem Buch sehr vernachlässigt hat. Doch im Nachgang, ist der Grund der Überladung plausibel. Im Endeffekt hat sich der Autor auf die UFA, den aufkommenden Nationalsozialismus und die chaotischen Jahre der Weimarer Republik konzentriert und das sich die Menschen nach ein wenig Stabilität gesehnt haben. Dieses Buch ist sehr zu empfehlen, wenn man an historischen Hintergründen interessiert ist.