UFA - faszinierende Entstehung des Kinos im Berlin der Weimarer Republik

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Mit viel Herzblut lässt Bestsellerautor Peter Prange in seinem Buch „Der Traumpalast“ die Zwanziger Jahre aufleben. Der erste Band „Im Bann der Bilder“ wurde aufwändig recherchiert und bietet Geschichtsunterricht vom Feinsten. Deutschland im Aufbruch nach dem Desaster des Ersten Weltkrieges mit allem Elend, großer Armut und Arbeitslosigkeit. Um der Last des Krieges zu entkommen, sehnen sich die Menschen nach Freiheit, Wohlstand und Lebensfreude. Daraus wächst ein neues Lebensgefühl, das der UFA-Filmpalast als neues Berliner Großprojekt mit der Erfindung des Kinos perfekt erfüllt.
Tino, Berliner Bankiersohn und Lebemann begegnet als Finanzdirektor der UFA der jungen Rahel. Rahel stammt aus einem gutbürgerlichen Elternhaus und träumt von einer Karriere als Journalistin. Tino, immer noch traumatisiert vom Krieg ist von Rahel fasziniert. Sie ist Jüdin und voller Tatendrang für einen Einstieg in die männlich dominierte Welt des Journalismus.
Der Glanz der Traumfabrik, Stars und Sternchen lassen die Menschen in die Kinos strömen. Hier lässt Peter Prange einige historische Filmgrößen in der fiktiven Handlung des Buches aufleben.
Gleichzeitig wird der Leser durch den politischen Untergang der Weimarer Republik mit den unüberwindbaren Problemen der Arbeitslosigkeit geführt. Die Stärkung des Nationalsozialismus und der aufkommende Antisemitismus gehen auch an Tino und Rahel nicht spurlos vorbei. Die neu gegründete NSDAP von Adolf Hitler ist nicht zu bremsen. Peter Prange zeigt hervorragend die politischen und gesellschaftlichen Strömungen und beschreibt detailreich historische Ereignisse mit zahlreichen bekannten Persönlichkeiten. Das alles in sehr anschaulichem und flüssigem Schreibstil, so dass die gut 800 Seiten des Buches Geschichtsunterricht par Excellence bieten und gleichzeitig den heutigen Zeitgeist treffen.
Das sehr ansprechende Cover zeigt ein Paar in gepflegter Kleidung beim Betreten eines opulenten Filmpalastes im Stil der zwanziger Jahre.
Ich kann dieses Buch für alle historisch interessierten Leser und für Kinoliebhaber sehr empfehlen.