Von anfänglicher Begeisterung hin zur Enttäuschung

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wirtestenalles2.0 Avatar

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Nie waren die Stimmungsschwankungen beim Lesen eines Buches so ausgeprägt wie bei diesem. Anfangs fand ich das Buch „Der treue Spion“ sehr charmant. Wörter wie Telephon, Crayon, usw. lassen einen in die Vergangenheit eintauchen. Auch der Wechsel zwischen den Handlungssträngen der beiden Gryszinski-Männer bietet Abwechselung.
Wir haben den Vater, der als Ermittler tätig ist und den Sohn, Soldan Weltkrieg. Zudem gibt es den einen ungelösten Fall, der die gesamte Familie beschäftigt.
Seeburg erzählt sehr detailgenau und so ziehen sich einzelne Handlungen länger als nötig. Besonders frustrierend war, dass nach weit über 200 Seiten die gesamte bis dahin gelesene Handlung auf einer dreiviertel Seite zusammengefasst wurde.
Zum Ende hin geht es dann im Vergleich zum Rest des Buches ruckzuck, als ob plötzliche Abgabe war. Aus den genannten Gründen hat mich der Kriminalroman nicht überzeugt. Dabei erschien sowohl das Thema als auch die Leseprobe sehr vielversprechend. Eigentlich schade, die Idee hätte wirklich ein Erfolg werden können.
Das Cover lässt uns auch in die Vergangenheit reisen. Der Herr mit Zylinder im dunklen Anzug und die Droschke auf dem Kopfsteinpflaster. Darauf der Titel in extrem auffälligen gelb.
Der Leser kann sich schnell in das Familienleben der Gryszinskis einfinden, auch wenn es immer wieder zu großen Treffen mit vielen Menschen kommt.
Wer detaillierte Beschreibungen mag, sollte sich an das Buch trauen, sonst eher Finger weg.