Lebensläufe

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holzfrieden Avatar

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Allein vom Cover her hätte ich nach diesem Buch niemals gegriffen. Die Leseprobe habe ich eigentlich nur angefangen zu lesen, weil ich Langeweile hatte. Aber der Stil von Emanuel Bergmann hat mich sofort angesprochen. Es werden zwei Kapitel des Buches vorgestellt:"Die Welt, wie sie hätte sein sollen " und "Das Ende von allem". Die Handlung beider Kapitel spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen. Zunächst sind da der Rabbiner Laibl Goldenhirsch und seine Frau Rifka. Sie leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Prag zur Zeit des 1. Weltkrieges. Beide wünschen sich sehr ein Kind. Schließlich wird Rifka schwanger, der Rabbi ahnt und weiß schließlich, dass das Kind, das seine Frau unter dem Herzen trägt, nicht seins ist.
Viele Jahre später begegnet uns im zweiten Kapitel Max Cohn, ein jüdischer Junge, der in Los Angeles lebt. Er ahnt Schlimmes, als seine Eltern ihn eines Tages zum Essen einladen: "Aber Max ahnte, dass etwas nicht stimmte. Sie waren einfach viel zu nett zu ihm. Er hatte von Anfang an einen Verdacht gehabt. Sein bester Freund in der Schule, Joey Shapiro, hatte vor einigen Monaten etwas ganz Ähnliches durchgemacht, weshalb man ihn in der Klasse als eine Art tragischen Helden betrachtete, der gleichermaßen bewundert und bemitleidet wurde. Joey hatte vom bittersüßen Nektar der Tragödie gekostet und war somit einen Schritt näher am Erwachsensein als der Rest der 4A.
Joey hatte Max damals einen weisen Rat gegeben: »Sie werden mit dir essen gehen und dich fragen, worauf du Lust hast.«" (S.18)
Wie die Geschichten der Protagonisten zusammenhängen, kann man erahnen, wenn man den Klappentext des Buches liest. Mir gefällt, was ich bisher gelesen habe!