Der Trick

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'Der Trick' von Emanuel Bergmann ist ein eindrucksvolles Werk. Die Geschichte wird flüssig, hintergründig und humorvoll erzählt und spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen.
Einmal 2007, also der modernen Welt in Los Angeles, wo der kleine Max Cohn alles daran setzt, die Scheidung seiner Eltern zu verhindern und dann geht es um das ereignisreiche Leben des 'Großen Zabbatini'.

Dieser wird bei seiner Geburt Anfang des 20. Jahrhunderts in Prag von seiner Mutter als das 'Wunder' bezeichnet und von seinem Vater, dem Rabbiner Laibl Goldenhirsch mit den Worten 'jedes Kind ist ein Geschenk und einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul' empfangen. So wächst der kleine Moses, genannt Mosche, zunächst in Prag auf, ohne wie gewünscht, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Im Alter von 15 Jahren und nachdem seine Mutter bereits verstorben ist, läuft er von zuhause weg, um sich einem Zirkus anzuschließen und im wahrsten Sinne des Wortes die große Welt zu erkunden.
2007 gelingt es dem zehnjährigen Max tatsächlich den 'Großen Zabbatini' aufzuspüren, nachdem er diesen auf einer Schallplatte seines Vaters entdeckt hat und hier vom Zauber für die ewige Liebe die Rede ist. Allerdings ist der Zauberer inzwischen ein alter, lebensmüder und mittelloser Mann.
In Rückblenden wird immer wieder das ereignisreiche Leben von Mosche Goldenhirsch erzählt und gleichzeitig auch die Atmosphäre des 20. Jahrhunderts eingefangen, mit all seinen Schrecken und Widrigkeiten.

Ein sehr einfühlsamer Roman bei dem mit großem Geschick die zwei komplett verschiedenen Handlungsstränge miteinander vereint werden. Gerade durch das Springen in verschiedene Zeiten und Welten steigert das Lesevergnügen und die Spannung. Gerade die Spannung bleibt bis zur letzten Seite erhalten, nachdem es auch am Schluss noch zu überraschenden Wendungen kommt.
Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch.