Die ewige Liebe

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prinzessinbutterblume Avatar

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Erzählt werden zwei verschiedene Geschichten, die sich im Laufe der Handlung zu einer verflechten. Zum einen haben wir da Mosche Goldenhirsch, den Sohn eines Rabbis, der sich einem Zauber-Zirkus anschließt und bald darauf als der Große Zabbatini für Furore sorgt. Wir begleiten seinen Aufstieg und Fall zur Zeit des NS-Regimes. Gleichzeitig wird die Geschichte des zehnjährigen Max Cohns erzählt, dessen Eltern sich scheiden lassen wollen. Als er auf eine Schallplatte stößt auf der ein Zauberer die ewige Liebe beschwört, ist Max davon überzeugt, dass nur noch Magie seine Eltern wieder zusammenbringen kann.

Die beiden Handlungsstränge sind unglaublich spannend. Anfangs haben beide rein gar nichts miteinander zu tun, sie spielen sogar zu völlig unterschiedlichen Zeiten. Umso faszinierender ist es zu verfolgen, wie beide Stränge sich langsam treffen und immer mehr zu einer Geschichte werden. Dabei ist es besonders das Ende, das unglaublich berührt und einfach perfekt scheint. Ich hätte mir keine bessere Lösung vorstellen können.

Sowohl Mosche als auch Max sind sehr sympathische Protagonisten. Obwohl sie auf den ersten Blick sehr verschieden scheinen, sind sie sich doch irgendwo sehr ähnlich. Beide sind Charaktere mit Tiefgang, die man erst im Laufe der Geschichte richtig verstehen und einschätzen kann. Beide durchleben Momente der Stärke und der Schwäche. Das hat mir besonders gut gefallen.

Der Titel deutet an, dass es in dem Buch um Zauberei geht. Das tut es auch und teilweise ist es auch genau so, wie ich es mir vorgestellt habe, aber dennoch hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle noch etwas mehr Magie gewünscht, etwas tiefer liegende Einblicke in das Gewerbe der Magier.

Der Schreibstil sticht nicht besonders heraus, fällt aber auch nicht negativ auf. Das Buch liest sich sehr angenehm und erlaubt einem völlig in die Geschichte einzutauchen. Ich konnte mir alles super vorstellen. Es ist wirklich beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit der Autor zwischen Deutschland zur NS-Zeit und einem der nahe an der Gegenwart liegenden Los Angeles hin und her springt.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Es war fesselnd und faszinierend und ich kann es uneingeschränkt jedem empfehlen, der gut erzählte Geschichten vor einem ernsten Hintergrund mag.