Dieser „Trick“ ist ein Wunder…

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... und ein wunderbares Buch. Es beginnt in Prag zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Rabbi Laibl Goldenhirsch lebt mit seiner Frau Rifka in einem Mietshaus an der Moldau. Obwohl sie in ärmlichen Verhältnissen leben, fehlt ihnen zu ihrem Glück nur noch ein Sohn. Doch dann bricht der Krieg aus und Laibl wird eingezogen. Nun muss Rifka den Alltag ohne ihn bewältigen, was ihr überraschend leicht fällt, dennoch „fehlt er ihr. Noch nie hatte sie etwas so Unnützes mit solcher Leidenschaft vermisst.“ Laibl hat Glück und kommt nur leicht versehrt zurück. Schon bald nach seiner Rückkehr geschieht ein Wunder: Rifka ist schwanger. Zumindest beschließt Laibl, dieses Kind als Wunder anzunehmen und jeden Gedanken an den Nachbarn beiseite zu schieben. Und so wird wenige Monate später der kleine Mosche Goldenhirsch geboren …
Fast ein Jahrhundert später in Los Angeles: der zehnjährige Max hat zwar geahnt, dass nicht alles stimmt, aber als seine Eltern ihm eröffnen, dass sie sich scheiden lassen wollen, fällt er aus allen Wolken. Und will dies auf jeden Fall verhindern. Beim Auszug seines Vaters stolpert im wahrsten Sinne des Wortes über die Lösung all seiner Probleme: eine Schallplatte mit dem Liebeszauber des Großen Zabbatini. Doch ausgerechnet an der entscheidenden Stelle hängt die Platte …
Zwischen diesen beiden Handlungssträngen wechselt „Der Trick“ hin und her. Als Mosche mit dem Nachbarn einen Zauber-Zirkus besucht, ist er so fasziniert, daß er von zu Hause wegläuft und sich dem Zirkus anschließt. Max hingegen ist auf der Suche nach dem Großen Zabbatini, doch er findet nur einen mürrischen alten Mann.
Emanuel Bergmann hat mit „Der Trick“ einen amüsanten und warmherzigen, aber auch nachdenklichen und vielschichtigen Roman geschrieben. Denn er erzählt ebenso ein Stück deutscher Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln wie er die Probleme unterschiedlicher Menschen beschreibt, mit ihrem Leben zurechtzukommen.