Auf der Suche nach Schönheit im Alltäglichen
Gabriele von Arnim nimmt uns in "Der Trost der Schönheit" mit auf eine sehr persönliche Reise: Zu Beginn lässt sie uns anlässlich ihres 74. Geburtstags teilhaben an ihren Gedanken zum Alter, zum Tod und zum Sterben, sie zeigt auf, welche Ängste damit einhergehen, aber auch, welche Chancen sich eröffnen, wenn uns bewusst wird, dass unsere Zeit auf Erden endlich ist. ("Ich möchte versuchen, das Jetzt mit offenen Sinnen zu leben.")
Immer wieder nimmt sie uns mit in ihre Kindheit, die durch materielle Fülle gekennzeichnet, aber emotional äußerst entbehrungsreich war. Wir werden uns bewusst, dass die Fähigkeit, fühlen zu können, offen zu sein für Empfindungen, eine Voraussetzung dafür ist, dass wir uns von Schönheit trösten, ergreifen und vielleicht sogar - wenn vielleicht auch verbunden mit Angstlust - überwältigen lassen können. So wird der lange Weg der Autorin verstehbar und ist eine Inspiration: vom "Bloß nichts fühlen" ihrer Kindheit bis hin zu einer Lebendigkeit im Alter, die für das Schöne empfänglich geworden ist. So kann uns Schönheit trösten und heilen. Auch, oder gerade dann, wenn die Welt um uns herum im Chaos versinkt.
Gemeinsam mit von Arnim erkunden wir, was "das Schöne" überhaupt ist, folgen ihren Assoziationen im Mittelteil des Buches, wenn sie Politik, Malerei, Architektur, Literatur und Fotografie streift. Immer wieder streut sie eigene Erlebnisse ein, immer wieder dürfen wir teilhaben an ihren Gedanken, die immer reflektiert, aber nie selbstverliebt sind.
Mein einziger Kritikpunkt: Ich spüre im Text immer wieder die Rechtfertigung dafür, das Schöne zu genießen und zu feiern, wenn doch direkt daneben das Grauen, zum Beispiel in Form von Krieg und Elend, lauert. Natürlich ist es gut und richtig, dass die oft absurde, schreckliche Gleichzeitigkeit vermittelt wird. Dennoch bleibt bei mir ein leises Störgefühl. Ich hätte mir mehr Selbstwertgefühl gewünscht. Von der Autorin? Vom Text? Beides vielleicht. Vielleicht aber, in Anbetracht der Geschichte der Autorin, auch eine unfaire Erwartung meinerseits.
Nach der Leseprobe hatte ich gehofft, dass mich das Buch inspirieren würde - und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist wie eine Schatztruhe: Ich öffne das Buch an irgendeiner Stelle und finde einen wertvollen Gedanken, eine neue Sichtweise ... Manches wird vielleicht erst beim zweiten, dritten Lesen in mir klingen - und ich finde, das ist eine schöne, tröstliche Aussicht. Denn wir sind ja nie fertig, sondern immer im Werden, bis wir sterben.
Immer wieder nimmt sie uns mit in ihre Kindheit, die durch materielle Fülle gekennzeichnet, aber emotional äußerst entbehrungsreich war. Wir werden uns bewusst, dass die Fähigkeit, fühlen zu können, offen zu sein für Empfindungen, eine Voraussetzung dafür ist, dass wir uns von Schönheit trösten, ergreifen und vielleicht sogar - wenn vielleicht auch verbunden mit Angstlust - überwältigen lassen können. So wird der lange Weg der Autorin verstehbar und ist eine Inspiration: vom "Bloß nichts fühlen" ihrer Kindheit bis hin zu einer Lebendigkeit im Alter, die für das Schöne empfänglich geworden ist. So kann uns Schönheit trösten und heilen. Auch, oder gerade dann, wenn die Welt um uns herum im Chaos versinkt.
Gemeinsam mit von Arnim erkunden wir, was "das Schöne" überhaupt ist, folgen ihren Assoziationen im Mittelteil des Buches, wenn sie Politik, Malerei, Architektur, Literatur und Fotografie streift. Immer wieder streut sie eigene Erlebnisse ein, immer wieder dürfen wir teilhaben an ihren Gedanken, die immer reflektiert, aber nie selbstverliebt sind.
Mein einziger Kritikpunkt: Ich spüre im Text immer wieder die Rechtfertigung dafür, das Schöne zu genießen und zu feiern, wenn doch direkt daneben das Grauen, zum Beispiel in Form von Krieg und Elend, lauert. Natürlich ist es gut und richtig, dass die oft absurde, schreckliche Gleichzeitigkeit vermittelt wird. Dennoch bleibt bei mir ein leises Störgefühl. Ich hätte mir mehr Selbstwertgefühl gewünscht. Von der Autorin? Vom Text? Beides vielleicht. Vielleicht aber, in Anbetracht der Geschichte der Autorin, auch eine unfaire Erwartung meinerseits.
Nach der Leseprobe hatte ich gehofft, dass mich das Buch inspirieren würde - und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist wie eine Schatztruhe: Ich öffne das Buch an irgendeiner Stelle und finde einen wertvollen Gedanken, eine neue Sichtweise ... Manches wird vielleicht erst beim zweiten, dritten Lesen in mir klingen - und ich finde, das ist eine schöne, tröstliche Aussicht. Denn wir sind ja nie fertig, sondern immer im Werden, bis wir sterben.