Beeindruckender Auftakt einer imposanten Fantasy Reihe!

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a.thousand.lives.by.jess Avatar

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„Der Untergang der Könige“ von Jenn Lyons taucht den Leser gleich von Beginn an, in eine rasante Fantasy Erzählung.

Schon in den ersten Zeilen findet man sich mitten im Geschehen, zusammen mit dem Protagonisten Kihrin, auch Krähe genannt, in seiner Gefängniszelle wieder. Wo er sich, neben dem Versuch, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, zudem mit dem Gedanken abfinden muss, seine Gefängniswärterin Klaue mit einer Geschichte zu unterhalten. Und diese Geschichte, die abwechselnd von Kihrin und Klaue erzählt wird, schildert die Ereignisse, die Kihrin in seine momentane Lage gebracht haben.
Zusammengetragen und festgehalten wird diese Erzählung in einem Schreiben, von einem nicht ganz unbeteiligten Mann, wie man später feststellen wird, der sich damit an den Kaiser richtet.

Es gibt somit drei Perspektiven aus denen die Geschichte erzählt wird, die nahtlos ineinander verlaufen. Zum einen wird durch Kihrins Darstellung die Gegenwart beschrieben, Klaues Erzählung reicht ein Stückchen zurück und greift Vergangene Ereignisse auf und die dritte Perspektive erhalten wir durch Fußnoten, die der zunächst unbekannte Mann bei seiner Zusammentragung hinterlässt.

Je weiter man in die Geschichte eintaucht, umso klarer wird einem welch detailreich und komplexe Welt Jenn Lyons hier geschaffen hat. Mit verstrickten Verwandtschaftsverhältnisse, die ein Aufmerksames lesen erfordern!
Hier sind besonders die Anhänge im Buch von Vorteil, da sie einem beim lesen sehr von Nutzen sein können. Vor allem, je weiter die Geschichte voranschreitet und an Tiefe zunimmt. Man sollt hier jedoch aufpassen und nicht zu früh, eher ab Mitte des Buches, einen Blick in die Anhänge wagen, da man sich sonst einige Überraschungen vorwegnehmen kann!

Nichts desto trotz macht in meinen Augen genau diese Komplexität das Buch so reizend.
Die Handlung bleibt dem Leser durchgehend undurchsichtig und lässt keinen Raum für Vorahnungen und Vermutungen. So bleibt die Spannung durchweg erhalten.
Die Vielschichtigkeit der einzelnen Charaktere lässt sich wunderbar ergründen und je besser man sie kennen lernt, umso überraschender sind einige Eigenschaften auf die man trifft.

Der angenehme und flüssige Schreibstil von Jenn Lyons schafft einen perfekten Rahmen für das Geschehen und lässt der Geschichte genug Raum, sich zu entfalten. Die einzelnen Handlungsstränge werden wunderbar ineinander geführt, sodass man nie aus dem Lesefluss gerät. Was bei einer solchen imposanten Geschichte eine beeindruckende Leistung ist und von einer sehr gut durchdachten Umsetzung zeugt. Nicht zu vergessen der großartige schwarze Humor, mit dem sie es immer wieder geschafft hat mir ein Lächeln, auch in den brenzlichsten Situationen auf die Lippen zu zaubern.

Ich denke mit „Der Untergang der Könige“, hat Jenn Lyons einen beeindruckenden Auftakt einer imposanten Fantasy Reihe hingelegt.