epischer Fantasy-Wälzer

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74dani Avatar

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Der Untergang der Könige von Jenn Lyons ist mit 863 Seiten ein epischer Fantasy-Wälzer, der durch die ansprechende Schreibweise und Bildhaftigkeit mehr als überzeugt.

Khirin sitzt in einem Gefängnis, bewacht von einem Ungeheuer. Um die Langeweile zu vertreiben, fordert das Ungeheuer den Jungen auf, seine Geschichte zu erzählen. Aufgewachsen in den Elendsvierteln von Quur als angeblicher Sohn eines Musikers verdient Khirin seinen Lebensunterhalt als Dieb mit geringen magischen Fähigkeiten. Seine Welt wird auf den Kopf gestellt, als plötzlich ein reicher Adeliger ihn als seinen Sohn anerkennt und Khirin sich bald mittendrin in den Machtspielen der reichen Familien wiederfindet.

Wiedergegeben als Zwiegespräch zwischen Khirin und dem Ungeheuer wird seine Geschichte erzählt, wobei Khirins Geschichte in der jüngeren Vergangenheit beginnt und die des Ungeheuers um einige Zeit früher. Wenn man sich mit dem Wechsel der Zeiten vertraut gemacht hat, ist es ein äußerst ansprechendes Vorgehen. Viele Ungereimtheiten, die bei einer Seite der Geschichte entstehen, werden durch die andere Sichtweise wieder aufgeklärt.

Dieses Buch ist voll von Magie, jeder Menge Zauberer, Dämonen, Götter, Rache, Liebe, Vertrauen und Verrat. Der einzige Wermutstropfen ist das häufige Zitieren mit Fußnoten, wo der Leser gezwungen ist, bei Interesse bis ans Ende des Buches zurückzublättern. Bei einem Ebook gänzlich unmöglich. Ansonsten ein durchaus spannender Auftakt der Fantasy-Reihe, wobei das Buch sehr wohl in sich abgeschlossen ist, jedoch noch jede Menge Raum für Aufklärungen bereithält.