Über weite Teile fesselnd, zum Schluss enttäuschend

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elchi130 Avatar

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Wir bekommen die Geschichte Kihrins erzählt. Es gibt zwei Zeitebenen in der Vergangenheit, die am Anfang und zum Schluss von einer dritten Zeitebene, der Gegenwart, umrahmt werden.

Jenn Lyons Schreibstil ist unglaublich dicht. Jedes Kapitel wird die Leserin geradezu überschwemmt mit Informationen. Dadurch ist es mir mit diesem Buch keine Minute langweilig geworden. Bis etwa 60 – 70 Seiten vor Buchende, war ich vollkommen begeistert von der Geschichte. Ich weiß gar nicht, ob ich jemals zuvor ein Buch gelesen habe, in dem so viel passiert. Die Autorin hat tolle Einfälle und schafft es immer wieder mich als Leserin zu überraschen. Da das Buch dermaßen viele Informationen bereithält, konnte ich es nicht schnell lesen. Immer wieder musste ich innehalten, um die Fülle an Handlung zu verarbeiten.

Dabei kam es aber auch regelmäßig dazu, dass ich verwirrt war. Denn in dem Buch „Der Untergang der Könige“ hat so ziemlich jede Figur mehrere Identitäten. Immer wieder muss man sein erlangtes Wissen über Bord werfen und neue Informationen und Einschätzungen abspeichern. Spätestens im Kapitel 51 habe ich dann die Flügel gestreckt, weil ich einfach nicht mehr durchgestiegen bin. Selbst Auch der Anhang, der sowohl ein Glossar als auch einen Stammbaum beinhaltet, konnte mir an dieser Stelle nicht mehr helfen, sondern hat mich noch mehr verwirrt. Doch meine Leselust war dadurch nicht gebrochen. Denn die beiden, sich abwechselnden Geschichten, waren so spannend, dass ich wissen wollte, wie es weitergeht. Zumal ich über weite Strecken des Buches keine Vorstellung davon hatte, worauf die Geschichte hinausläuft.

Doch dann gab es den Moment in der Geschichte, an der sich das Buch für mich erledigt hat. Ich will hier nicht spoilern, aber bestimmte Fortsetzungen einer Geschichte gehen für mich einfach nicht. Der, ich will es mal Showdown nennen, der sich über die letzten 60 erstreckt, war dadurch für mich eine Qual. Mir hat schon überhaupt nicht gefallen, mit welchem Kniff, die Autorin zu diesem Finale hinleitet. Nach diesem Ereignis, war die Story für mich gestorben, denn mir ist damit jegliche Lust auf das Buch und weitere Teile der Reihe „Drachengesänge“ vergangen. Danach habe ich mich noch bis zum Ende des Romans gequält. Und ich muss Jenn Lyons zugestehen, dass sie auch hier wieder sehr fantasiereich und erzählerisch dicht geschrieben hat. Sie ist ganz eindeutig eine sehr gute Erzählerin, die etwas zu viel Verwirrung um die Personen, in ihr Buch gepackt hat. Aber sie kann zudem so gut erzählen, dass man als Leser/in in der Bücherwelt lange nach ihres Gleichen suchen muss.

Mein Resümee: Gerne lese ich wieder etwas von der Autorin. Ich hoffe, dass sie bis dahin aus den Problemen, mit denen Leser/innen in diesem Werk zu kämpfen hatten, gelernt hat. Nicht lesen werde ich jedoch weitere Teile dieser Saga.