Eine wunderbare Geschichte über eine skurrile Familie

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timphilipp Avatar

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Vielleicht hat sich der eine oder andere Leser das schon einmal vorgestellt – nach seinem Tod noch einmal zu den Seinen zurückzukehren und ihnen das zu sagen, was man zu Lebzeiten nie gewagt hat, sowie noch gewisse familiäre Angelegenheiten zu ordnen, wozu man nicht mehr gekommen ist. Der alte Engländer Lyle jedenfalls verstirbt und erhält eine Gnadenfrist von 20 Tagen, während derer ihn nur sein Sohn Greg sehen und sprechen kann. Greg, einst Rebell und schwarzes Schaf der Familie, soll für seinen Vater herausfinden, was dessen Bruder Frank und seinen eigenen Bruder Billy umtreibt. Bei dieser Gelegenheit deckt er ein auch ihn betreffendes Familiengeheimnis auf.
Trotz des ja eigentlich traurigen Anfangs der Geschichte, der sich um das Versterben von Lyle und seine Beerdigung dreht, und auch der späteren Thematik vom Tod liest sie sich recht amüsant. Das ist dem Umstand geschuldet, dass die Personen auf recht unkonventionelle Weise ums Leben kommen (Lyle verwechselt eine Terpentin- mit einer Medikamentenlösung und wird – vermeintlich betrunken – vom Bus überfahren; Onkel Frank amüsiert sich über eine Radiosendung und erstickt an einem Fisherman’s Friend). Außerdem sind die Romanfiguren allesamt recht skurril und durchgeknallt mit speziellen Marotten. Vorbildhaft ist, wie familiäre Zwistigkeiten aus der Welt geschafft werden und alle wieder zu einer Familie werden, in der auch einmal über Gefühle für die anderen gesprochen wird.
Wenn es also im vorderen Klappentext heißt, das Buch gehöre zu denen, die man mit einem Lächeln im Gesicht liest, kann ich dem nur beipflichten.