Zugleich ernster, rührender und humorvoller Roman

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grüne-alex Avatar

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Der Vater, der vom Himmel viel von Henderson ist ein schöner Roman mit genau dem richtigen Verhältnis aus Ernst, Traurigkeit und Humor.
Die Brüder Billy und Greg haben seit vielen Jahren nicht miteinander gesprochen als ihr Vater Lyle plötzlich stirbt. Lyle erscheint seinem jüngeren Sohn Greg (aufgrund eines bürokratischen Fehlers darf er nochmal 20 Tage "weiterleben") und bittet ihn, die Familie wieder zusammenzuführen.
Der Roman beginnt mit Tod und Beerdigung Lyles und damit einem ernsten Thema, das Henderson geschickt mit Humorvollem würzt. Auch Nebencharaktere werden wunderbar detailliert beschrieben, z.B. Reverend Tinkler, der von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert. Die Eigenheiten und Schrulligkeit der verschiedenen Personen, die gewollten und ungewollten Missverständnisse sowie die Unterhaltungen regen oft zum Schmunzeln an. Aber auch nachdenkliches fehlt nicht, z.B "Es heißt ja, Älterwerden ist nichts für Feiglinge, und das stimmt auch, besonders, wenn man alleine wohnt. Es fällt schwer, sich ans Nichts zu gewöhnen."
In diesem Roman werden also die Themen Tod, Trauer, Familienstreitigkeiten und -probleme aber auch ganz persönliche Laster und Probleme humorvoll und trotzdem (be)rührend verarbeitet. Der Roman liest sich sehr flüssig, ich hätte am liebsten gar nicht mehr aufgehört zu lesen.

Fazit: ein wunderbarer Roman, mein erster von Henderson, aber sicherlich nicht mein letzter.