Beginnt stark, flacht schnell ab

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nicky_g Avatar

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Der Roman spielt auf mehreren Zeitebenen, beginnt in den späten 50er-Jahren, als zwei Jungen einen Verein der Linkshänder gründen, setzt sich 2012 mit dem Kriminalkommissar a. D. van Veeteren fort, der von seinem Nachfolger kontaktiert wird und geht über ins Jahr 1991, in dem Qvintus Maasenegger einen mysteriösen Brief mit einer Einladung erhält.

Der Beginn ist sehr stark in seiner Komplexität. Die Zusammenhänge sind noch unklar, so dass eine spannende Grundstimmung herrscht. Die Erzählweise auf drei Zeitebenen setzt eine gute Konzentration voraus, ebenso wie die vielen Namen, die auftauchen. Einige erkennt man allerdings aus vorherigen Van-Veeteren-Roman wieder.

Leider liegt hier auch ein großes Manko des Romans, denn die versprochene Zusammenarbeit zwischen van Veeteren und Barbarotti tritt erst im letzten Drittel des Buches auf. Davor verlieren sich die Protagonisten allzu gern in philosophischen Anschauungen, was zu Beginn noch recht munter und erfrischend ist, sich aber mehr und mehr in Banalität verliert, weil es kaum etwas zum Fortgang der Geschichte beiträgt, sondern eher als Lückenfüller anmutet.
Das ist sehr ermüdend, was es schwer macht, den Thriller als solchen zu lesen. Wenn aber längere Pausen eingelegt werden, kann man mitunter dem Geschehen und den Figuren nicht mehr folgen, da diese vielleicht zu Beginn auftauchen und dann erst wieder ziemlich am Ende.

Auch die vielen Perspektiven, die zu Beginn reizvoll und dramatisch funktionieren, verwirren im Verlauf immer mehr, so dass die Auflösung enttäuschend ist.

Die Spannung leidet sehr unter den füllenden Nebenhandlungen und kann nicht hoch gehalten werden. Die Überlegungen und Gedankengänge sind allzu theoretisch und abstrakt.

Der Anfang war vielversprechend, aber es war schwer, sich durch die Langeweile bis zum Schluss durchzukämpfen.