Ein Festival der Perspektivwechsel
Eine Gruppe von jugendlichen Linkshändern gründen einen Club. Soweit nicht allzu außergewöhnlich. Aber Nesser entwickelt von hier aus eine Geschichte, die alles beinhaltet, was das Krimiherz begehrt: Entführung, Morde, Ermittler, die im Dunklen tappen, Charakterköpfe, warmherzig beschriebene Liebesgeschichten, falsche Fährten, Intuition, Zufälle. Ich habe selten einen Krimi gelesen, der so geschickt mit den unterschiedlichen Erzählerspektiven gespielt hat und dem es gelungen ist, mich als Leser in die Verworrenheit der Ermittlungen mitzunehmen, ohne dass ich bis kurz vor Schluss auch nur eine Ahnung gehabt hätte, wie sich das Knäuel der verschiedenen Handlungsstränge lösen lässt. Das hier ist ganz große Krimiliteratur! Bitte mehr davon!