Trotz einiger Längen lesenswert

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
bedard Avatar

Von

Kommissar Van Veeteren und Inspektor Barbarotti treffen erstmals aufeinander– Hakan Nesser vereint seine beiden Serienkommissare in einem Roman.

Van Veeteren sieht seinem 75. Geburtstag mit wenig Begeisterung entgegen, als ein ehemaliger Kollege ihn aufsucht, um ihn über neue Entwicklungen in einem alten Fall zu informieren. Damals starben vier der fünf Mitglieder des „Vereins der Linkshänder“. Jetzt wurde die Leiche des vermeintlichen Täters gefunden, der ermittelte Todeszeitpunkt schließt ihn jedoch als Mörder aus. Damit ist der Fall wieder offen…

Mehrere Handlungs-und Zeitebenen, etliche Charaktere und die gewohnt ausschweifende, ruhige Erzählweise von Hakan Nesser machen den Roman zu einem Geduldsspiel, auf das man sich einlassen muss. Es dauert, bis der Roman an Fahrt aufnimmt, immer wieder unterbrochen von durchaus interessanten Dialogen, insbesondere zwischen Van Veeteren und seiner Partnerin Ulrike. Nur treiben diese die Krimihandlung nicht unbedingt voran. Trotzdem macht es Spaß, sich an den bekannten Charakteren abzuarbeiten und deren Entwicklung zu sehen. Barbarotti ist mir nicht so bekannt, aber ich vermute auch hier einen hohen Wiedererkennungswert.

Neben den gelungenen Charakterzeichnungen und Dialogen besticht der Roman besonders durch die fühlbare Atmosphäre des jeweiligen Jahrzehntes, in dem die Handlung angesiedelt ist.

Trotz einiger Längen hat mir der neueste Hakan Nesser insgesamt gut gefallen, stilistisch hebt er sich aus der Masse der gängigen Kriminalromane einfach immer noch heraus.
Den nächsten Roman von ihm - egal aus welchem Genre - werde ich sicher auch lesen.