UNGEWOHNT LANGATMIG UND PATHETISCH

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fragola Avatar

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Van Veeteren sieht seinem 75. Geburtstag entgegen und nimmt Reißaus – gemeinsam mit seiner geliebten Frau will er abseits von Kollegen, Freunden und Familie diesen besonderen Tag in Ruhe und mit Genuss verbringen. Da erfährt er von einem Leichenfund, der die Ermittlungen eines Jahre zurück liegenden Falles völlig über den Haufen wirft. Was ist damals wirklich geschehen? Hat man den falschen Mörder inhaftiert? Und wenn ja, wieso konnte das geschehen? Wo steckt der Fehler? Van Veeteren resümiert, macht sich mit seiner Frau auf Spurensuche und trifft auf Münster und Barbarotti, die ähnlichen Spuren nachgehen…
„Der Verein der Linkshänder“ ist ein ruhiger, langatmiger Kriminalroman, der mit vielen Gedanken zum Altern, zum Leben allgemein und mit viel Pathos einherschreitet. Ein alter Fall, spannend geschildert, soll nach über vierzig Jahren gelöst werden. Dies führt zu ungeahnten Hindernissen, gänzlich neuer Betrachtung und schließlich doch zu einem unerwarteten, unvorhersehbaren Ende.
Man braucht Geduld und Nachsicht, viel Liebe zu Lebensweisheiten und den Ärgernissen des Alterns, bis man der Lösung des alten Falles endlich näher kommt. Hakan Nesser nimmt sich viel Zeit, die persönlichen Befindlichkeiten seiner Kommissare auszuleuchten, ihre Träume und Reflexionen zu schildern und spannt den Leser nicht selten auf die Folter.
Ein etwas anderer „Nesser“, friedlich, getragen, pathetisch, mit psychologischem Tiefgang, spannend, aber irgendwie doch ungewohnt langatmig...