Van Veeterens Herausforderung

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lucyca Avatar

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Ende der 50er Jahre haben vier junge Linkshänder den „Verein der Linkshänder“ gegründet. Untereinander haben sie sich wohl gefühlt. Mit der Zeit haben sie sich etwas aus den Augen verloren, bis im Jahr 1991 vier von ihnen bei einem Hotelbrand um Leben kamen. Der fünfte verschwand. Van Veeteren und sein Team haben dazumal diesen Fall übernommen und aufgeklärt. Für sie war schnell klar, die fünfte Person war der Täter. Im Jahr 2012 kam dann Mr Zufall ins Spiel, als eine Leiche in der Nähe des Hotels im Wald gefunden wurde. D.h. der wahre Mörder läuft immer noch frei herum. Van Veeteren wird informiert, dass sie sich dazumal geirrt haben und der Fall ganz anders verlaufen ist. Ausgerechnet kurz vor seinem 75. Geburtstag – der Fall wird neu aufgerollt.

Der Einstieg ins Buch ist mir nicht gerade leicht gefallen. Doch mit der Zeit fand ich diesen Roman immer spannender. Geholfen haben mir die relativ kurzen Abschnitte mit den Titeln. So ist es mir gelungen, den roten Faden nicht zu verlieren und eine gewisse Übersicht zu behalten.

Wie er die Geschichte präsentiert sowie sein ganz spezieller Schreibstil einfach genial. Gespickt mit humoristischen Einlagen, gibt dem Ganzen nicht ganz ein so betrübtes Bild. Es hat in meinen Augen nur wenige Durststrecken, wo ich gefunden habe, so müsste es nicht sein. Auf über 600 Seiten habe ich mich gefragt, wer ist denn jetzt der wahre Mörder? Nach dem letzten Mord, als dann auch Barbarotti und Eva Backmann ins Team geholt werden, lüftet sich langsam die ganze Nebelgeschichte. Die vielen Puzzle-Teile die sie gesammelt haben, können endlich zu einem schlüssigen Bild zusammengeführt werden.

Auf der literarischen Seite finde ich diesen Roman ein Highlight. Frühere Romane von Nesser haben mich nicht immer so überzeugt. Das Cover ist mit seinen Seeufern strömt etwas Beruhigendes aus. Die Dunst- und Nebelschleier lassen ahnen, dass es sich hier um einen vertrackten Fall handeln könnte.

Das neueste Werk von Nesser empfehle ich gerne weiter, denn es ist absolut lesenswert.