Holprige Reime

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Bis vor einigen Monaten hat mir der Name Madlen Ottenschläger absolut nichts gesagt. Mittlerweile ist sie bzw. ihre Bücher aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Denn in den letzten Monaten durften einige ihrer Bücher bei uns zuhause einziehen. Dabei gefällt mir besonders gut, dass sich nicht nur der Inhalt der Bücher voneinander stark unterscheidet, sondern, dass sie auch immer wieder mit anderen Illustratorinnen zusammenarbeitet. Daher ist auch die Optik der Bücher immer wieder völlig anders.
Und bleiben wir auch gleich mal bei der Optik. Diese gefällt mir und natürlich auch dem kleinen Leser ausgesprochen gut. Die Illustrationen sind wunderbar bunt und kindgerecht gestaltet. Hierbei wurde viel Liebe zum Detail aufgewendet und die Bilder strotzen nur so vor kleiner Details. Trotzdem wirken die Bilder nicht überladen, sondern laden eher dazu ein, alles genau zu erkunden.
Schön wäre gewesen, wenn bei den Reimen, denn der Text des Buches ist eigentlich in Reimform verfasst, genauso viel Liebe zum Detail hineingesteckt worden wäre. Leider ist die Qualität der Reime von Seite zu Seite stark unterschiedlich. Manche der Reime sind einfach nur holprig und wie man bei uns in Österreich sagen würde „patschert“ verfasst. Mir ist bewusst, dass es nicht immer einfach ist, einen guten Reim zu finden. Allerdings vertrete ich die Meinung, wenn man es nicht vernünftig kann, dann sollte man es ganz lassen. So wirkt das ganze ein wenig wie gewollt und nicht gekonnt. Was äußerst schade ist, denn eigentlich gefällt mir das Buch wirklich gut.
An zwei Stellen gibt es auch kleine Mitmachaufgaben für die Kinder, bei denen dann Sachen gesucht werden sollen. Dies finde ich eine schöne Ergänzung und es lockert das Vorlesen dann auch noch zusätzlich ein wenig auf. Denn mit der Zeit wird es fast ein wenig langweilig, dass schon wieder etwas vergessen wurde. Ich fand die Anregung der Mitmachaufgaben wirklich sehr hilfreich und natürlich hätte man dies noch an weiteren Stellen vorsehen können. Meiner Meinung nach wäre es dann aber ein wenig zu viel gewesen. Hier ist dann einfach die Kreativität des Vorlesenden gefragt. So lese ich die Aufgaben nicht jedes Mal vor, sondern animiere das Kind immer wieder mal auf einer Seite etwas zu suchen.
Den Status des Lieblingsbuches wird es bei uns leider nicht erreichen können und ich merke auch dass der kleine Leser deutlich seltener zu dem Buch greift wie zu anderen. Trotzdem wird es immer wieder mal bewusst ausgewählt und muss dann im Normalfall auch gleich mehrmals hintereinander vorgelesen werden.
Alles in allem eine sehr schöne und humorvolle Geschichte, die zeigt, dass Vergessen menschlich ist und wir alle mal solche Tage haben. Leider kann ich das Buch trotzdem nur mittelmäßig bewerten. Ich hoffe sehr, dass mich das nächste Buch der Autorin wieder mehr überzeugen kann.