Vom Verlieren, Vergessen und Wiederfinden

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barbaram Avatar

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Mit „Der Vergessenstag“ ist Madlen Ottenschläger ein charmantes und humorvolles Bilderbuch gelungen, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen zum Schmunzeln bringt.
Heute ist ein ganz besonderer Tag – denn die ganze Familie will zum Sommerfest von Oma. Doch bevor es losgehen kann, muss Karli feststellen: Sein Lieblingshäschen ist verschwunden! Und wie das eben so ist – wenn eine Sache fehlt, fehlt auf einmal noch viel mehr. Die Suche nach dem Häschen wird zu einer turbulenten Reise durch die Wohnung und durch eine Kette von kleinen Alltagskatastrophen, die viele Familien nur allzu gut kennen dürften.
Schon auf der ersten Seite waren wir sofort begeistert – denn wir haben die selbstbemalten Steine auf der Treppe entdeckt. Genau wie bei uns zu Hause! Das hat für uns sofort ganz viel Nähe und Vertrautheit geschaffen und wir waren direkt mitten in der Geschichte.
Was uns besonders gut gefallen hat: Der gereimte Text lädt nicht nur zum Vorlesen ein, sondern sorgt auch für ein herrlich rhythmisches Leseerlebnis. Kinder fiebern sofort mit und erkennen sich in Karlis kleiner Welt sofort wieder. Die Illustrationen von Sandy Thißen sind lebendig, liebevoll und voller witziger Details – hier lohnt sich ein zweiter Blick, denn es gibt viel zu entdecken.
Thematisch geht es um mehr als nur verlorene Kuscheltiere: Es geht um Familienchaos, Geduld und um das Gefühl, dass am Ende doch alles gut wird – selbst wenn mal wieder jemand das Marmeladenglas hat stehen lassen oder der Schlüssel einfach unauffindbar ist.
Fazit: Ein wunderbar warmes und alltagsnahes Bilderbuch, das mit Witz und Herz die kleinen Dramen des Familienlebens einfängt.