Auf dem gleichen Niveau wie Teil 1

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marcello Avatar

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Im zweiten Fall "Der Vollstrecker" des Ermittlerduos Hunter und Garcia wird die Leiche eines Priesters gefunden, dem ein Hundekopf statt seines eigenen Kopfes aufgesetzt wurde. Wenig später wird auch noch die Leiche einer Frau gefunden, die direkt vor einen Kamin gesetzt wurde und dadurch elendig langsam verbrannt wurde. Hunter und Garcia entdecken, dass der von der Presse als "Vollstrecker" bezeichnete Täter, die schlimmsten Alpträume der Opfer umgesetzt hat. Erst durch einen Hinweis realisieren sie zudem, dass die Opfer ungefähr das gleiche Alter haben und in derselben Wohnsiedlungen aufgewachsen sind.
Über den zweiten Fall von Hunter und Garcia lässt so ziemlich dasselbe sagen, wie zum ersten Teil. Der Fall ist sehr spannend und zwar vom Anfang bis zum Ende. In keinem Moment fühlt man sich mal gelangweilt, stattdessen gibt es immer neue Erkenntnisse, die zur Lösung des Falls hinführen. Aber auch der negative Aspekt ist wieder geblieben. Über Hunter und Garcia hat man meiner Meinung nach immer noch nicht sehr viel mehr erfahren. Zu Garcia gibt es wirklich gar keine neuen Erkenntnisse, bei Hunter hat man wenigstens noch etwas über seine Kindheit und den Tod seiner Mutter erfahren, letztlich ist mir das aber immer noch zu wenig, um so richtig mit Hunter und Garcia als Menschen mitfiebern zu können. Des Weiteren hat mich die Geschichte um die Hellseherin Mollie gestört. Wie Mollie und der Fall letztlich miteinander verbunden waren hat mir noch sehr gut gefallen, aber ansonsten fand ich es etwas befremdlich auf jemanden zurückzugreifen, der häufig Flashbacks hat und sieht, wie Menschen brutal gequält werden. Als Leser war einem natürlich sofort klar, dass man ihren Visionen glauben muss, im wahren Leben wäre mir das aber auch sehr schwer gefallen. Von daher hätte ich es mir auch gewünscht, dass diese Geschichte ein bisschen mehr medizinisch beleuchtet worden wäre. Denn ich weiß wirklich nicht, ob man für sowas auch medizinische Ansätze finden könnte. Und so war dieser Teil des Falles für mich leider völlig unglaubwürdig.
Als Fazit ergibt sich für mich, dass ich den zweiten Fall etwas schlechter als den ersten einschätze. Positiv war bei beiden der Fall an sich, negativ war in beiden Fällen die kaum vorhandenen Hintergrundgeschichten des Ermittlerdous. Bei "Der Vollstrecker" kommt jetzt halt noch hinzu, dass mich die Geschichte um die Hellseherin Mollie gestört hat. Ansonsten haben sich beide Thriller inhaltlich und auch erzähltechnisch auf hohem Niveau bewegt. Da man hier leider keine halben Sterne vergeben kann, muss ich hierfür ebenfalls vier Sterne geben, da drei definitiv zu wenig wären und 3,5 aufgerundet 4 ist.