der slasher

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ChrisCarter - der Vollstrecker

Trotz der brutalsten Morde basierend auf den Urängsten der Opfer, durchzieht den Roman - und das ist der unausgesprochene Hoffnungsgedanke, eine Warmherzigkeit als Gegenpol.
Mag es das Verhältnis der Cops untereinander sein oder das Vertrauen des Chiefs in ihre Mannschaft. Ganz besonders aber auch das, was Chris Carter als Thematik in seinem Thriller vorstellt: Das Ablehnen der Andersartigkeit oder das bedingungslose Annehmen und Schützen wie in dem Verhältnis von Chris Hunter zu Mollie, dem Mädchen mit der unheimlichen Gabe, die Angst der Opfer vorauszusehen. Das Ablehnen und Ausgrenzen des Andersartigen wird zurückverfolgt bis zur Schulzeit, die ein Tummelplatz für Mobbingopfer sowie -täter geworden ist. Der Roman folgt den Opfern bis hin zur Gegenwart. Detective Robert Hunter wähnt sich auf der richtigen Fährte. So wie wir mit dem sympathischen Protagonisten.  Doch es wird sich überraschend das Blatt wenden und atemlos verfolgen wir, wie Hunter mithilfe von Mollie den wahren Slasher stellt. So erkennen wir mit einem Mal die Richtigkeit des scheinbar aufreißerischen Titels: Der Vollstrecker. Und es ist dann ein Täter, der, um den Thriller auf die Spitze zu treiben, den Unterschied zwischen Gut und Böse nicht mehr wahrnimmt und als letzte Konsequenz gemordet hat, um das Gute überleben zu lassen.
Doch bei diesem Sinn zu bleiben erkennt man dann noch einmal die Quintessenz von Chris Carters neuem Roman: Das Gute, die Hoffnung liegt in der Zuneigung und Wertschätzung. Und das ist der Zauber, der trotz der bis ins schaurige Detail gehenden 488 Seiten uns begleitet. Dies ist ein einfaches und umso wirkungsvolleres Strickmuster, fesselnd bis zum überraschenden Schluß.