Der Vollstrecker

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
silvery Avatar

Von

"Der Vollstrecker" ist mein zweites Buch von Chris Carter und ist auch das zweite Buch in der Reihe um Robert Hunter und Carlos Garcia. Ich fand das erste Buch schon großartig und dieses hat mich keinesfalls enttäuscht. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite handelt es sich hier meiner Meinung nach um einen Psychothriller der besten Sorte.

Das Buch beginnt mit dem brutalen Mord an Priester Vater Fabian. Enthauptet und ohne Kopf, stattdessen mit einem aufgesetzten Hundekopf, wird er in seiner Kirche aufgefunden. Der Kopf bleibt verschwunden, doch nur so lange bis der Täter wieder zuschlägt. Dieses Mal noch brutaler, was fast schon nicht mehr denkbar ist. Der Kopf wird am zweiten Tatort vorgefunden. Dies und auch die Tatsache, dass der Täter seine Opfer nummeriert, macht klar, dass es sich um einen Serienmörder handelt, der mit unvorstellbarer Brutalität agiert. Für Hunter und Garcia beginnt die Suche nach dem Täter, bevor dieser wieder zuschlagen kann.

Ich muss zugeben, dass die Morde wirklich sehr brutal sind und ich das Buch bei einigen Beschreibungen erst mal kurz beiseite legen musste, um kurz durchzuatmen. Das hätte nicht unbedingt sein müssen, aber die Idee ist schon sehr interessant. Der Mörder kennt die größten Ängste seiner Opfer und tötet sie, indem er sie genau diesen Ängsten aussetzt. "Ich weiß, wovor du Todesangst hast." Dieser Satz, den der Täter zu seinen Opfern sagt, bevor er loslegt, jagt einem einen Schauer über den Rücken.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Wer Chris Carter kennt, weiß, dass er Ahnung davon hat, worüber er schreibt, da er selber jahrelang als Kriminalpsychologe gearbeitet hat. Sein Schreibstil hat genau das richtige Tempo. Er findet die perfekte Mischung zwischen Spannung erzeugen, so dass dem Leser das Herz rast, und kurzen, etwas ruhigeren Szenen, die den Leser wieder durchatmen lassen.
Was ich außerdem an den Büchern von Chris Carter liebe, ist, dass er durch das ganze Buch Hinweise und immer wieder neue Fährten streut, bis erst kurz vor Schluss die Auflösung kommt, wie alles miteinander zusammen hängt. Bei diesem Buch dachte ich in der Mitte schon, ich wüsste, wer der Täter ist, doch am Ende war doch alles noch etwas komplizierter. Die so geschaffene Tiefe und die Komplexität dieses Falls hat mir sehr gefallen.