...ich weiß, wovor du dich fürchtest

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theresia626 Avatar

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Robert Hunter, Carlos Garcia und der Neuzugang Officer Ian Hopkins gehören zum Morddezernat I des Los Angeles Police Department, einer Abteilung, die für Serienmörder und besonders schwere Gewaltverbrechen zuständig ist. Der Priester Fabian der Kirche der Sieben Heiligen wurde geköpft und anstelle seines Kopfes ein Hundekopf aufgesetzt. Als die Detectivs den Schauplatz des Verbrechens betreten, trauen sie ihren Augen nicht. So etwas haben sie noch nie gesehen und weil der Tatort spezielle Merkmale aufweist, glauben sie, daß ein Ritualmörder Los Angeles kurz vor Heiligabend heimsucht. Ihre Recherchen beginnen sie im Umfeld von Pater Fabian. Er hatte mehr als 20 Jahre lang Tagebuch geführt. „Sein Tagesablauf, seine Gedanken, seine Zweifel – alles schwarz auf weiß.“ Hatte Vater Fabian Angst um sein Leben oder eine Vorahnung? Schon geschieht der nächste Mord. Die Immobilienmaklerin Amanda Reilly, eine erfolgreiche Immobilienmaklerin, der die Immobilienkrise schwer zugesetzt hat und die ihre Firma gerade noch so über Wasser halten kann, wurde in einer leerstehenden Villa vor einem brennenden Kamin bei lebendigem Leib regelrecht geröstet. Besteht zwischen den Opfern eine Verbindung?  

Wer bis hierher das Buch noch nicht aus den Händen gelegt hat, wird in der weiteren Folge mit einem spannenden Thriller belohnt, der nichts für schwache Nerven ist. Grausam gefolterte und nummerierte Leichen pflastern den Weg des Serienkillers im vorweihnachtlichen Los Angeles, den die Presse den Vollstrecker nennt und die Opfer müssen immer schlimmere und ausgeklügelte Höllenqualen erleiden. Sie werden mit ihren ganz persönlichen Ängsten konfrontiert und diese setzt der Täter als Mordinstrument ein. „Jeder hat vor irgendetwas Angst, … Vielleicht keine Phobie im engeren Sinne, aber wenn man nur tief genug gräbt, stellt man fest, dass jeder Mensch sich vor irgendetwas zu Tode fürchtet.“ S. 461  

Der Thriller läßt sich ausgesprochen gut und flüssig lesen, die Spannung bleibt auf hohem Niveau und die Auflösung ist plausibel ausgearbeitet. Den Vorgänger „Der Kruzifix-Killer“ muß man m. M. nach nicht unbedingt gelesen haben, es wird relativ wenig Bezug darauf genommen. Empfehlenswert für jeden Thrillerfan, der gerne spannende Lektüre in die Hand nimmt und bis zum Schluß miträtseln möchte. Hier gibt es keine Andeutungen oder versteckte Hinweise auf die Auflösung, obwohl der Täter immer in der Nähe ist, doch man kommt nicht drauf. Chris Carters Fantasie scheint grenzenlos zu sein und sein Studium der forensischen Psychologie kommt ihm hier sehr zugute. Auch seine langjährige Arbeit im Psychologenteam der Staatsanwaltschaft ist sehr hilfreich bei den Analysen der Tatorte. Sie sind glaubwürdig und verständlich, umschmückt natürlich mit effektvollen Szenarien. Eine empfehlenswerte Lektüre und für Hollywood denke ich ein Leckerbissen.