schwarzer Humor und tiefe Wahrheiten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bücherkarin Avatar

Von

Dieses Buch beschreibt humorvoll aber auch mit einem großen Herzen die gesellschaftlichen Umstände und die Armut nach der Revolution in der Sowjetunion sowie sehr treffend die russische Mentalität und Lebensart.

Trotz der Tränen seiner Frau (die aber die Tatsachen auch widerspruchslos hinnimmt) und seiner eigenen Trauer, weil er seine Familie verlassen muss, diskutiert der einfache Kolchosbauer Pawel nicht eine Sekunde über den Beschluß der Kolchosversammlung, ihn als den gerechtesten unter ihnen zum Volkskontrolleur zu wählen. (Für den modernen Bundesbürger, der gewohnt ist, dass über jede Kleinigkeit ersteinmal endlos geredet wird, sicher irgendwie unvorstellbar) Erst später wird der "kleine Mann" in Pawel erwähnt, der sich gegen den strikten Gehorsam auflehnt, aber von ihm selbst zur Ruhe gebracht wird. Gerade diese kleine Szene zeigt mir viel von der Mentalität. Auch seine Einstellung: je größer die Verantwortung umso besser sorgt das Vaterland für mich, zeugt von einem "Urvertrauen" in seinen Staat, dass es sicher so tatsächlich gegeben hat.

Mit dem Eintritt des Engels wird dann die Satire offensichtlich.

Die LP zeigt, dass die drei Protagonisten dort hinkommen bzw. sind, wo sie eigentlich nicht hingehören. Der einfache Kolchosbauer Pawel in die große Stadt (er hat nie zuvor eine Stadt gesehen und kann nur staunen) und in den Regierungspalast; der Deserteur Sergunkow zu den Engeln im Himmel und der Engel, der einen wirklich Gerechten sucht, landet bei ganz einfachen Leuten im Dorf, die ihn für einen desertierten Rotarmisten halten, was ihm selbst aber nicht klar ist.  Das verspricht noch viele spaßige Irrungen und Wirrungen und sicher treffen die Drei auch noch zusammen. Auch die "himmlisch besprochene" Kugel wird wieder ins Spiel kommen.

Ich bin gespannt auf den Fortgang dieser lustigen, leicht zu lesenden Geschichte!