kurzweiliger, beklemmender Thriller.

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diana pegasus Avatar

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Kathleen Kent – Der Weg ins Feuer

Nach swn schweren körperlichen und seelischen Verletzungen musste die Drogenfahnderin Betty Rhyzyk erst mal eine Auszeit nehmen. Das diese Zeit besonders schwierig und eine Zerreißprobe für die Ehe war bzw. ist, ist absolut nachvollziehbar. Jetzt soll sich aber alles bessern, doch der neue Chef lässt Betty im Innendienst schmoren. Allerdings scheint irgendwas unrund bei den Kollegen zu laufen und Betty hat den Verdacht, dass einer von ihnen Dealer ermordet. Vielleicht sogar ihr bester Freund Seth, der sich merkwürdig verhält? Oder steckt doch das mexikanische Drogenkartell dahinter, das seine Drogen geschickt in Dalles verteilt? Als sich plötzlich die Leichen stapeln lässt Betty ein weiterer Verdacht nicht los: Ist Evangeline Roy zurück und will sich an Betty rächen?

Ich habe vor einiger Zeit bereits "Die Tote mit der roten Strähne" gelesen, das erste Buch um die rothaarige, sehr toughe Polizistin Betty Rhyzyk, die unerschrocken und kompromisslos ermittelt. In der Fortsetzung sehen wir Betty von einer anderen Seite, denn idie Zeit in der Gefangenschaft von Evangeline Roy ist nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Sie wird von Selbstzweifeln und Ängsten geplagt, ist aggressiv und verhält sich nicht gerade positiv ihren Kollegen und ihrer Frau gegenüber. Trotzdem hat sie auch ein großes Herz, nimmt Obdachlose auf, mischt sich in häusliche Gewalt ein und versucht gleich mehrere Probleme auf einmal zu lösen.
Der Erzählstil hat mir besser gefallen als noch im ersten Buch. Die Story lässt sich flüssiger lesen, es gibt weniger Längen, die Spannung und das Tempo wurde angezogen.
Die Handlung selbst ist ein Wechselbad, mal geht es hoch her, dann gibt es wieder leisere, beklemmende Passagen, aber der Kontrast ist der Autorin gut geglückt.
Diverse Charaktere, die wir bereits aus dem ersten Buch kennen, werden weiter ausgearbeitet, aber es gibt auch jede Menge neue Figuren, die gut beschrieben wurde, sodass ich sie mir vorstellen konnte. Ein paar Problemchen hatte ich, die verschiedenen Kollegen auseinanderzuhalten, aber letztendlich hat sich auch das nach einem Weilchen gelegt.
Es gefiel mir, dass die Autorin Betty diesmal in einem anderen Licht hat darstehen lassen. Das zeigt mir, dass die Drogenfahnderin mehrere Facetten hat und auch "nur" ein Mensch ist. Im letzten Buch wirkte sie schon sehr übermenschlich, aber durchaus nahbar. Sympathisch ist nicht das richtige Wort, denn Betty kann ganz schön ausholen, aber ich mochte ihre Figur, sie ist strukturiert, aber auch impulsiv, sie fasst Probleme an, und oft stellt sie das Wohl der Anderen über ihr eigenes.
Zum Vorgänger macht die Hauptfigur Betty eine gute, glaubhafte Entwicklung durch.

Die Story ist kurzweilig, der Thriller lässt sich gut weglesen, es gibt viele "Was wäre wenn..."-Fragen, das Tempo ist gut, Action und Spannung fehlen ebenfalls nicht. Es gibt die eine oder andere unvorhergesehene Wendung, es laufen mehrere Handlungsstränge zusammen und die Autorin lässt die Story lebendig und fesselnd bleiben.
Ein paar Kleinigkeiten haben mich gestört, wie zum Beispiel das Betty oft nicht mit betroffenen Personen redet, dass sie schlussfolgert ohne sich sicher zu sein.
Aber es gibt auch ein paar Wiederholungen und an einigen Stellen zieht sich die Story eben doch ein bisschen, dennoch ich habe den Thriller gern gelesen und würde ihn gerne weiterempfehlen.


Das Cover hat mich angesprochen. Erneut sehen wir Federn auf dem Cover, diesmal ist die Schrift in rot gehalten.

Fazit: kurzweiliger, beklemmender Thriller. 4 Sterne.